Bol­ker­straße an Kar­ne­val Fot: LOAKLBÜRO

 

 

Aggres­sio­nen, Respekt­lo­sig­kei­ten, Straf­ta­ten — Ein­satz­in­ten­sive Tage für die Poli­zei — Platz­ver­weise und Ingewahrsamnahmen

Wie­der waren es junge Men­schen, die am Tul­pen­so­nn­tag und ins­be­son­dere am Rosen­mon­tag rund um den Burg­platz und in der Alt­stadt für viele Poli­zei­ein­sätze sorg­ten. Am Mon­tag­abend wurde ein wei­te­rer jun­ger Mann mit einer Stich­waffe schwer ver­letzt. Die Fahn­dung nach dem unbe­kann­ten Täter dau­ert an. Wäh­rend der gesam­ten Kar­ne­vals­tage war die Poli­zei mit einem gro­ßen Auf­ge­bot im Dau­er­ein­satz. Wir haben ent­spre­chend berichtet:

Bei schö­nem Wet­ter tra­fen sich auch am Sonn­tag und am Mon­tag Tau­sende junge Men­schen vor allem am Burg­platz und am Rhein­ufer, um Kar­ne­val zu “fei­ern”. In enger Abspra­che muss­ten Stadt, Feu­er­wehr und Poli­zei zeit­weise die Frei­treppe sper­ren und das Rhein­ufer mit Zäu­nen sichern, da sich zu viele Per­so­nen in dem Bereich befan­den und mit­un­ter droh­ten in den Rhein zu stürzen.

Mit stei­gen­dem Alko­hol­pe­gel gerie­ten Moral und Anstand bei Eini­gen erkenn­bar zuneh­mend in Ver­ges­sen­heit. Viele taten sich durch aggres­si­ves und nahezu unbe­schreib­lich respekt­lo­ses Ver­hal­ten her­vor, auch gegen­über Ein­satz­kräf­ten. Der Lei­ter der Poli­zei­in­spek­tion Mitte Thors­ten Fleiß dazu: “Die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen waren am ver­gan­ge­nen Wochen­ende ganz unmit­tel­bar und mas­siv mit gesell­schaft­li­chen Fehl­ent­wick­lun­gen kon­fron­tiert. Es war oft­mals nicht ein­mal ein Min­dest­maß an Anstand erkenn­bar. Diese Ver­hal­tens­wei­sen, ins­be­son­dere die Respekt­lo­sig­kei­ten, sind nicht hin­nehm­bar”. Im Fol­gen­den sind Aus­züge aus dem Ein­satz­ta­ge­buch der Poli­zei­in­spek­tion Mitte aufgelistet:

Sonn­tag auf Montag:

17:40 Uhr: Drei junge Män­ner wer­den nach einem Streit auf dem Burg­platz schwer ver­letzt. Mit Stich­wun­den wer­den sie in Kran­ken­häu­ser ein­ge­lie­fert. Ein 17 Jahre altes Opfer schwebt nach wie vor in Lebens­ge­fahr. Zwei Tat­ver­däch­tige sind flüchtig.

00:38 Uhr: Auf dem Burg­platz soll ein 17 Jahre alter Inten­siv­tä­ter einen ande­ren jun­gen Mann mit einem Faust­schlag bru­tal nie­der­ge­streckt haben. Nach­dem er ver­suchte den Mann zu berau­ben, ergriff er die Flucht. Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten kön­nen ihn noch in Tat­ort­nähe festnehmen.

04:30 Uhr: Eine Gruppe von drei jun­gen Män­nern beläs­tigt am Burg­platz zunächst junge Frauen und fasst diese gegen ihren Wil­len an. Es ent­wi­ckelt sich ein Streit. Die Täter schla­gen auf die Frauen ein, ver­let­zen diese schwer und flüch­ten. Die Fahn­dung nach den Tat­ver­däch­ti­gen dau­ert an.

Mon­tag auf Dienstag:

16 Uhr: Am Burg­platz wird einem Poli­zis­ten im Ein­satz von einem 18 Jahre alten Mann eine Spiel­zeug­pis­tole an den Kopf gehal­ten. Er wird in Gewahr­sam genom­men. Dabei leis­tet er erheb­li­chen Wider­stand. Ein Straf­ver­fah­ren wird eingeleitet.

21:26 Uhr: Auf der Rit­ter­straße fin­den Ein­satz­kräfte einen am Boden lie­gen­den 18-Jäh­ri­gen mit Stich­ver­let­zun­gen. Die Tat­ver­däch­ti­gen sind flüch­tig. Wir berich­ten gesondert:

21:44 Uhr: Zwei Frauen wer­den in der Bol­ker­pas­sage von einem Min­der­jäh­ri­gen atta­ckiert. Er leis­tet bei sei­ner Inge­wahrs­am­nahme Wider­stand und ver­letzt zwei Poli­zis­ten eben­falls leicht.

Wäh­rend der letz­ten zwei Tage nah­men Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten etwa 100 Ein­sätze wahr, spra­chen über 100 Platz­ver­weise aus und nah­men sechs Men­schen in Gewahrsam.

Poli­zei­di­rek­tor Fleiß zieht Bilanz:

“Der Ein­satz hat uns viel abver­langt. Nur dem beson­ne­nen Vor­ge­hen der vie­len Ein­satz- und Ret­tungs­kräfte mit ihrer vol­len Hin­gabe ist es zu ver­dan­ken, dass die Situa­tion nicht gekippt ist.”

 

Waf­fen­ver­bots­zone seit dem 21. Dezem­ber 2021 Foto: LOKALBÜRO