Bei einer Kontrolle in einem Bilker Lokal wurden Einsatzkräfte des Ordnungsamts von einer ganzen Reihe an Verstößen überrascht
Einmal Verstoß-Roulette spielen: Das dachten sich wohl eine Besucherin und der Betreiber eines Gastronomiebetriebes in Bilk. Bei einer routinemäßigen Kontrolle stellten Einsatzkräfte des Ordnungsamtes gleich eine ganze Reihe an Verstößen fest: Von gefälschten Aufenthaltstiteln, Verstößen gegen Corona-Auflagen über Hehlerei zu einem illegalen Friseurbetrieb.
Am Dienstag, 29. März, betrat eine zivile Streife des Ordnungsdamtes das Lokal, um die Einhaltung der Coronaschutzverordnung zu überprüfen. Außer einer Person an einem Geldspielgerät befand sich jedoch niemand im Lokal. Der Chef, so der Mann, würde sicherlich gleich zurückkommen. Die Einsatzkräfte bemerkten zwei Etuis mit original verpackten Marken-Sonnenbrillen auf einem Tisch. Außerdem befand sich im hinteren Teil der Gaststätte ein augenscheinlich illegaler Friseurbetrieb mit Friseurstuhl, Haarschneidemaschinen und Spiegeln.
Kurz darauf betrat eine Frau das Lokal und bestellte beim vermeintlichen Gast am Glücksspielautomaten einen Kaffee. Sie trug dabei keine Mund-Nasen-Bedeckung. Als die Einsatzkräfte deswegen ein Ordnungswidrigkeitenverfahren einleiten und die Personalien aufnehmen wollten, konnte die 49-Jährige keinen 3G-Nachweis vorlegen. Zudem fielen den Einsatzkräften bei der Personalienkontrolle originalverpackte Apple-Kopfhörer in der Tasche der Frau auf. Da sich der Verdacht aufdrängte, dass es sich bei den Prudukten — und auch bei den Sonnenbrillen — um Diebesgut handeln könnte, durchsuchten die Einsatzkräfte nun die Handtasche und fanden Bargeld sowie ein original verpacktes, jedoch mutmaßlich gefälschtes iPhone 13 Max.
Zur Herkunft der Ware machte die aus Rumänien stammende Frau widersprüchliche Aussagen. Die Kopfhörer, so sagte sie zunächst, hätte sie in China bestellt. Kurz darauf gab sie an, sie hätte sie gefunden, bevor sie meinte, sie hätte die Ware in Belgien für Freunde gekauft. Auch zum iPhone machte die Frau widersprüchliche Aussagen. Während der Befragung zog sie immer wieder ihre Maske unter das Kinn. Inzwischen traf auch der Inhaber des Geschäftes ein, der sagte, er würde die Frau nicht kennen.
Bei der Personalienfeststellung der Frau fiel den Einsatzkräften zudem ein französischer Aufenthaltstitel auf. Diesen hätte sie als Rumänin — und somit EU-Bürgerin — nicht benötigt. Es bestanden Zweifel an der Echtheit des Aufenthaltstitels, weshalb die Streife die Frau zur Bundespolizei am Hauptbahnhof brachte. Die Beamten stellten fest, dass es sich beim Titel vermutlich um eine Fälschung handelte.
Die Ordnungsamt-Einsatzkräfte behielten eine Sicherheitsleistung in Höhe von 428,50 Euro aufgrund von Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung (Maskenpflicht, 3G-Nachweis) ein. Daraufhin übergaben sie die Frau der Polizei, die die Frau wegen des Verdachts auf Hehlerei und weitere Straftaten festnahm.