OB Dr. Ste­phan Kel­ler (Mitte) mit Rosha Maura Fitzhowle, den “Blood­flowers” Nadia Wardi, Tim Die­rich, Johan­nes Bend­zulla und Mat­thias Köh­nen, Dr. Anne Schülke, Ans­gar Prü­wer, Marie-Zoe Leo­nie Buch­holz, Vera Vor­ne­weg und Ste­fan Drzisga (v.l.),©Landeshauptstadt Düsseldorf/Wilfried Meyer

 

Die Preise sind mit jeweils 6.000 Euro dotiert

Jedes Jahr zeich­net die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf talen­tierte Künst­le­rin­nen und Künst­ler für ihre Leis­tun­gen aus und ver­gibt dazu jeweils zwei För­der­preise in den Berei­chen Bil­dende Kunst, Dar­stel­lende Kunst und Musik sowie einen Preis für Lite­ra­tur. Bereits seit 50 Jah­ren besteht der För­der­preis. Erst­ma­lig wurde die­ser im Jahr 1972 verliehen.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler hat am Frei­tag, 25. Novem­ber, den dies­jäh­ri­gen Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­gern ihre Urkun­den ver­lie­hen. Die fei­er­li­che Ver­an­stal­tung fand im Ple­nar­saal des Rat­hau­ses statt. Die Dotie­rung der Preise beträgt 6.000 Euro.

Die För­der­preise für Bil­dende Kunst 2022 gehen an Dr. Anne Schülke (Medi­en­künst­le­rin) und Johan­nes Bend­zulla (Foto- und Medi­en­künst­ler). Im Bereich dar­stel­lende Kunst wer­den Ans­gar Prü­wer (Büh­nen­bild­ner) und Marie-Zoe Buch­holz (inter­dis­zi­pli­näre Per­for­mance-Künst­le­rin) aus­ge­zeich­net. Die För­der­preise für Musik erhal­ten Blood­flowers (Psy­che­de­lic Rock Band) und Rosha Maura Fitzhowle (Lyri­sche Kolo­ra­tur­so­pra­nis­tin). Der För­der­preis für Lite­ra­tur wird an die Autorin Vera Vor­ne­weg verliehen.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler: “Kunst in sei­ner viel­fäl­ti­gen Form ist immer auf den Schöp­fungs­pro­zess ambi­tio­nier­ter Künst­le­rin­nen und Künst­ler ange­wie­sen. Ich freue mich, dass wir dank des För­der­prei­ses wie­der Men­schen bei der Umset­zung ihrer krea­ti­ven Ideen unter­stüt­zen kön­nen. Das trägt dazu bei, dass die reich­hal­tige Kunst­szene in Düs­sel­dorf auch in Zukunft wei­ter wach­sen kann.”

För­der­preis der Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düs­sel­dorf Eben­falls wurde erst­mals ein För­der­preis der Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düs­sel­dorf ver­lie­hen, wel­cher ab 2022 jähr­lich abwech­selnd in den Spar­ten Bil­dende Kunst, Dar­stel­lende Kunst/Film und Musik ver­ge­ben wird. In die­sem Jahr star­tet die Ver­gabe des Prei­ses im Bereich der Bil­den­den Kunst
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Das Preis­geld beträgt eben­falls 6.000 Euro. Den dies­jäh­ri­gen Preis der Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düs­sel­dorf erhält die Künst­le­rin The­resa Weber.

För­der­preis für Bil­dende Kunst
Dr. Anne Schülke
Die Medi­en­künst­le­rin stu­dierte Lite­ra­tur und Phi­lo­so­phie an der Hein­rich-Heine-Uni­ver­si­tät Düs­sel­dorf. Sie zeigte ihre Arbei­ten bereits in ver­schie­de­nen Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen in Düs­sel­dorf und Umge­bung und ver­öf­fent­lichte zahl­rei­che Texte und Künstlerbücher.

In der Begrün­dung der Jury heißt es unter ande­rem: „Die Beson­der­heit ihres künst­le­ri­schen Wir­kens besteht darin, dass sie sowohl als Ein­zel­künst­le­rin ein rele­van­tes Werk erar­bei­tet, als auch inter­dis­zi­pli­näre Platt­for­men schafft, Begeg­nungs­räume öff­net, Aus­tausch und Koope­ra­tio­nen initi­iert. Bei­des ist für Anne Schülke untrenn­bar mit­ein­an­der ver­bun­den und stellt so eine Keim­zelle für neues Sehen, neues Den­ken und Soli­da­ri­tät inner­halb der Künst­ler­schaft und wei­te­ren Akteur*innen, nicht sel­ten auf gesell­schafts­po­li­ti­scher Ebene, dar.“

Johan­nes Bendzulla
Der Foto- und Video­künst­ler stu­dierte an der Kunst­aka­de­mie Düs­sel­dorf mit Schwer­punkt Foto­gra­fie und war Meis­ter­schü­ler von Chris­to­pher Wil­liams. Anschlie­ßend absol­vierte er ein post­gra­dua­les Stu­dium an der Kunst­hoch­schule für Medien Köln. Er stellte bereits sowohl natio­nal als auch inter­na­tio­nal aus und erhielt zahl­rei­che Preise und Stipendien.

Die Jury begrün­det ihre Ent­schei­dung unter ande­rem wie folgt: “Die beson­dere Rele­vanz und Qua­li­tät der künst­le­ri­schen Arbeit von Johan­nes Bend­zulla liegt in ihrer viel­fäl­ti­gen Aus­ein­an­der­set­zung mit unse­rer digi­tal über­form­ten Gegen­wart. In sei­nen Wer­ken tre­ten digi­tale Simu­la­tio­nen gleich­be­rech­tigt neben ihre „ori­gi­na­len“ Pen­dants und es ent­ste­hen Zonen der Unein­deu­tig­keit, in denen die Unter¬scheidung zwi­schen Rea­li­tät und Simu­la­tion kei­nen Sinn mehr zu erge­ben scheint. Die Werke wer­den zum (spie­le­ri­schen) Labor einer per­ma­nent zir­ku­lie­ren­den, bestän­dig neuen Gegenwart.”

För­der­preis für Dar­stel­lende Kunst.
Ans­gar Prü­wer Der Büh­nen­bild­ner stu­dierte einige Semes­ter Thea­ter­wis­sen­schaft an der Freien Uni­ver­si­tät Ber­lin und absol­vierte schließ­lich sein Diplom im Stu­di­en­gang Büh­nen- und Kos­tüm­bild an der Hoch­schule für Bil­dende Künste Dres­den bei Bar­bara Ehnes und Kat­trin Michel. Er arbei­tete bereits an ver­schie­de­nen Thea­tern in Deutsch­land und Däne­mark und ist der­zeit am Düs­sel­dor­fer Schau­spiel­haus tätig.

Die Jury begrün­det ihre Ent­schei­dung unter ande­rem wie folgt: “Ans­gar Prü­wers Büh­nen­bil­der sind kon­se­quent gedacht und aus­ge­führt und inhalt­lich ver­an­kert. Sein aus­ge­präg­tes Enga­ge­ment für gesell­schaft­li­che The­men zeigt sich in sei­ner team­ori­en­tier­ten und kol­la­bo­ra­ti­ven Arbeits­weise und im sen­si­blen Umgang mit räum­li­chen Gege­ben­hei­ten und kom­ple­xen Rah­men­be­din­gun­gen. Dabei bleibt Ans­gar Prü­wer sei­ner eigen­stän­di­gen künst­le­ri­schen Set­zung immer treu.”

Marie-Zoe Buch­holz (ZOE)
Die inter­dis­zi­pli­näre Per­for­mance-Künst­le­rin stu­dierte Lite­ra­tur und Kul­tur­wis­sen­schaf­ten an der TU Dort­mund. Schon in jun­gen Jah­ren kam sie mit Tanz und Musik in Berüh­rung und erhielt För­de­rung und Trai­ning in ver­schie­de­nen klas­si­schen und urba­nen Musik- und Tanz­be­rei­chen, wie Hip Hop, House, Con­tem­po­rary Dance sowie Jazz- und Chor Gesang und klas­si­sches Kla­vier. ZOE gehört zur ers­ten Gene­ra­tion Voguing Performer*innen in Deutsch­land und gilt als Leit­fi­gur für die Ball­room Kul­tur im deutsch­spra­chi­gen Raum. Ihre Arbeit führte sie bereits an das Tanz­haus NRW sowie das Düs­sel­dor­fer Schauspielhaus.

In der Begrün­dung der Jury heißt es unter ande­rem: “Ihre Arbei­ten las­sen stut­zen, machen neu­gie­rig und wecken den Wunsch, immer mehr zu erfah­ren, mehr Ein­blick in eine schein­bar unbe­kannte Welt zu erha­schen. Sie öff­net in ihrer Arbeit den Blick in die vie­len unbe­kannte Welt der Voguing-Szene und des Ball­room Live­style und rückt bei­des heran an uns als ver­meint­lich Unwissende.”

För­der­preis für Musik
Blood­flowers Blood­flowers ist eine Psy­che­de­lic Rock Band um Sän­ge­rin und Gitar­ris­tin Nadia Wardi. Seit der Grün­dung im Jahr 2018 kann die Band bereits auf zahl­rei­che Live-Auf­tritte in Düs­sel­dorf und Umge­bung zurück­bli­cken, u. a. beim Strange Music Fes­ti­val und dem D‑Dorf Pop Day. 2020 wurde sie im Rah­men der „Band­pro­fes­sio­na­li­sie­rung“ gefördert.

In der Jury­be­grün­dung heißt es: “Blood­flowers sind mehr als Musik: Typisch für ihren Ursprung in der Kul­tur­stadt Düs­sel­dorf ist die Band nahe an Kunst und Design behei­ma­tet und bril­liert mit einem stim­mi­gem Art­work vom Online-Auf­tritt bis zur Büh­nen­show als audio­vi­su­el­les Gesamt­erleb­nis. Dabei wird das kunst­volle Klang­ge­webe der Band abge­run­det durch Sän­ge­rin und Gitar­ris­tin Nadia, eine jener sel­te­nen Stim­men, die Spi­ri­tua­li­tät und Weib­lich­keit ver­strömt, ohne auszugrenzen.”

Rosha Maura Fitzhowle
Die Sopra­nis­tin stu­dierte Gesang/Oper an der Hoch­schule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Tho­mas Piffka und been­dete ihr Stu­dium im Jahr 2021 mit dem Mas­ter of Music. Zuvor stu­dierte sie an der Bru­nel Uni­ver­sity Lon­don bei Prof. Sally Bur­ges in Koope­ra­tion mit dem Royal Col­lege of Music und schloss dort ihr Bache­lor­stu­dium im Fach Musi­cal Per­for­mance Gesang ab.

In der Begrün­dung der Jury heißt es unter ande­rem: ” Die Jury über­zeugte die hohe Pro­fes­sio­na­li­tät und Krea­ti­vi­tät mit der Rosha Maura Fitzhowle, eine wich­tige Prot­ago­nis­tin im Musik­le­ben der Lan­des­haupt­stadt und dar­über hin­aus über­re­gio­nal und inter­na­tio­nal tätig ist. Ihre Lei­den­schaft gilt der Oper aber auch dem Auf­füh­ren zeit­ge­nös­si­scher Musik. Sie prak­ti­ziert sie sowohl als Solis­tin als auch in unter­schied­lichs­ten Kam­mer­mu­sik­be­set­zun­gen. So wirkte sie mehr­fach als Sän­ge­rin beim ART Ensem­ble NRW und dem Fes­ti­val Klang­räume Düs­sel­dorf sehr erfolg­reich mit.”

För­der­preis Literatur
Vera Vor­ne­weg Die Autorin stu­dierte soziale Arbeit an der Hoch­schule Düs­sel­dorf und der Ben-Gurion-Uni­ver­si­tät Israel sowie Phi­lo­so­phie an der Hein­rich-Heine-Uni­ver­si­tät Düs­sel­dorf. Ihre Werke ver­öf­fent­lichte sie bereits in ver­schie­de­nen Antho­lo­gien und Zeit­schrif­ten. Zudem arbei­tet sie ver­stärkt auch im öffent­li­chen Raum.

In der Jury­be­grün­dung heißt es unter ande­rem: “Das Außer­ge­wöhn­li­che der Autorin Vera Vor­ne­weg sind ihr Blick für Details, für das Bedeu­tende in schein­bar klei­nen Din­gen, ein lie­be­vol­ler Respekt vor ande­ren Lebens­wei­sen, eine Neu­gier auf Men­schen und deren Dasein und Mei­nun­gen, alles das aber auch ver­bun­den mit einer kla­ren Hal­tung, künst­le­ri­schen Ideen zur Text­ver­mitt­lung und ins­be­son­dere mit einem sprach­li­chen Kön­nen, das hier vor allem aus­ge­zeich­net wer­den soll. Wir sind neu­gie­rig dar­auf, was noch von ihr zu hören und zu sehen sein wird.“

För­der­preis der Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düs­sel­dorf für Bil­dende Kunst
The­resa Weber
Die gebür­tige Düs­sel­dor­fe­rin stu­dierte an der Kunst­aka­de­mie Düs­sel­dorf und schloss diese 2021 als Meis­ter­schü­le­rin von Ellen Gal­lag­her ab. Dar­auf­hin begann sie ein Mas­ter Stu­dium am Royal Col­lege of Art in Lon­don. Ihre Werke waren bereits in zahl­rei­chen Ein­zel- und Grup­pen­aus­stel­lun­gen natio­nal und inter­na­tio­nal zu sehen.

In der Begrün­dung der Jury heißt es unter ande­rem: „Sie ent­wi­ckelt instal­la­tive und male­ri­sche Arbei­ten, die kul­tu­relle Hybri­di­sie­rung, Schön­heits­ideale und Spu­ren der Zuge­hö­rig­keit the­ma­tisch kon­fron­tie­ren. In ihren farb­star­ken und den gan­zen Raum bespie­len­den Arbei­ten ver­ar­bei­tet sie per­sön­li­che und fremde, ver­traute und feti­schi­sierte Ele­mente.“ Ihr Preis wurde von Ste­fan Drzisga von der Spar­kas­sen Kunst- und Kul­tur­stif­tung stell­ver­tre­tend entgegengenommen.