Theater of Hopes and Expectations wird in die Ukraine transportiert
Das “Theater of Hopes and Expectations” (Theater der Hoffnungen und Erwartungen) wurde im August als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine im Volksgarten errichtet. Im Zentrum des von der Kunstkommission Düsseldorf initiierten Projekts stand ein rund 56 Quadratmeter großes Gebäude. Dieses wurde im Laufe der Sommer- und Herbstmonate zu einem temporären Kulturzentrum, in dem zahlreiche Veranstaltungen von ukrainischen Kulturschaffenden stattfanden. Dem von Prykarpattian Theater erdachten Projekt soll nun ein neuer Zweck zukommen.
Gemeinsam mit dem Kollektiv “Livyj Bereh” wird das massive Grundgerüst aus Holz in die Ukraine transportiert. Im ukrainischen Dorf Kukhari nordwestlich in der Nähe von Borodyanka nordwestlich von Kiew wird das Bauwerk zu einem Wohnhaus für eine Familie, deren Zuhause durch einen russischen Angriff zerstört wurde. Das Gebäude aus Düsseldorf soll auf der Grundfläche ihres alten Hauses errichtet werden. Transportiert wird das gesamte Konstruktionsholz (zehn Kubikmeter), welches das massive Grundgerüst des Baus stellt, sowie die OSB-Platten (122 Quadratmeter), die für die Verkleidung des Interieurs und der Dachkonstruktion verwendet wurden. Das Gesamtgewicht der Materialien beträgt rund sechs Tonnen. Das Grundgerüst soll direkt im Anschluss an die Lieferung aufgebaut werden.
Die Gesamtkosten für sämtliche Materialien, Innenausstattung und Arbeitskräfte betragen rund 20.000 Euro. Dazu gehören eine wettertaugliche Fassade, Wärmeisolierung, Türen, Fenster, Dachwellbleche sowie die Legung eines elektrischen Anschlusses. Spenden zur Unterstützung des Projektes sind bis zum 12. Dezember unter www.paypal.com/pools/c/8OVPPClmjc möglich. Zusätzliche Möbel (Lampen, Küchenausstattung, Bettwäsche etc.) werden durch Spenden in der Ukraine selbst zusammengetragen.
Hintergrund
Das Projekt “Theater of Hopes and Expectations” entstand auf Initiative der Kunstkommission Düsseldorf und wurde in Zusammenarbeit mit Prykarpattian Theater realisiert. Das Künstlerkollektiv gründete sich 2022, als die Invasion durch die russische Armee bereits begonnen hatte. Seine Mitglieder verbindet ein gemeinsamer Bezug zu Kolomyja, einer Stadt in den Vorkarpaten der westukrainischen Oblast Iwano-Frankiwsk. Das Projekt wurde kuratiert von Ania Kołyszko gemeinsam mit Nikita Sereda und produziert von Roman Zheleznyak.
Das Kollektiv “Livyj Bereh” ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich nach dem 24. Februar 2022 gründete und in Kiew ihren Hauptsitz hat. Ihr Name bezieht sich auf ihren Standort am linken Ufer des Flusses Dnipro (Лівий берег/linkes Ufer). Als die ukrainische Armee die durch die russischen Invasoren besetzten Gebiete zurückeroberte, begannen die Mitglieder des Kollektivs in abgelegene Dörfer zu reisen — teilweise den Militärkonvois folgend, um durch die verminten Gebiete zu ihren Einsatzgebieten zu gelangen. Ihr Ziel war es, Menschen in entlegenen, vom Krieg stark betroffenen Regionen direkte Hilfe zu leisten. Seitdem liefern sie Medikamente, Lebensmittel, Zelte und vieles mehr dorthin, wo die Güter am dringendsten gebraucht werden. Darüber hinaus wurde der Wiederaufbau von Häusern, Dächern und Mauern zu einer ihrer zentralen Aufgaben.