Am Samstagmittag, den 14. Oktober, versammelten sich am Düsseldorfer Hauptbahnhof mehrere hundert Demonstranten, um die Freiheit Palästinas zu fordern. Die Veranstaltung sorgte für Kontroversen, da die Gruppe “Samidoun” zuvor verboten und anschließend nach einem Eil-Antrag des Anmelders doch erlaubt wurde. Die angemeldete Demonstration war ursprünglich in Köln geplant, wurde jedoch verlegt und in Düsseldorf abgehalten. Während der Kundgebung wurde demonstrativ eine “Samidoun-Fahne” gezeigt.
Die Polizei war zunächst von etwa 50 Teilnehmern ausgegangen, da es ein Kooperationsgespräch mit der Anmelderin gegeben hatte. Überraschenderweise fanden sich jedoch mehrere Hundert Demonstranten ein, und die Polizei griff nicht ein. Rufe wie “Allahu Akbar” (übersetzt “Gott ist groß”) und “Freiheit für Palästina” wurden lautstark skandiert, während auch “Kindermörder Israel” gerufen wurde. Zudem wurde den Medienvertretern vorgeworfen, Fake-News zu verbreiten, da sie angeblich nur die israelische Perspektive teilen würden und die Gewalttaten Israels in den Palästinenser-Gebieten ignorierten.
Am Immermannhof versammelte sich eine kleine Gruppe von Gegendemonstranten, die ein Transparent mit der Aufschrift “Das Problem heißt Antisemitismus” trugen. Die Polizei stellte sich zwischen den Gegendemonstranten und der Palästina-Demo, um Ausschreitungen zu verhindern.
Der Demonstrationszug in Richtung Oberbilker Markt wurde von rund 600 bis 800 Menschen, darunter viele Kinder und Jugendliche, begleitet. Die Polizei beanstandete einige Flaggen und Plakate, entfernte sie jedoch. Es wurde angemerkt, dass im Vergleich zu anderen Demos die Anzahl der Ordner nicht ausreichend kontrolliert wurde, was erst am Worringer Platz aufgrund der Teilnehmerzahl korrigiert wurde.
Der Oberbürgermeister von Düsseldorf, Dr. Stephan Keller, betonte, dass er pro-palästinensische Demonstrationen als Provokation empfinde und der Terror der Hamas nicht relativiert werden dürfe. Der NRW-Innenminister Herbert Reul erklärte, dass das Demonstrationsrecht in Deutschland auch für Palästinenser gelte, solange sie sich an die Regeln hielten. Rufe wie “Kindermörder Israel” scheinen demnach von der Meinungsfreiheit gedeckt zu sein, was weiterhin zu Debatten führt.