Aquazoo Löbbecke Museum und der Bildhauer Jörg Mazur unterstützen Feuersalamander in Not
Das Aquazoo Löbbecke Museum und der Bildhauer Jörg Mazur starten eine Aktion zum Schutz der heimischen Feuersalamander (Salamandra salamandra). Ab sofort können Interessierte die auf 100 Stück limitierte Bronze-Skulptur “Kleiner Lurch halt durch” erwerben. Aquazoo-Direktor Dr. Jochen Reiter, Sandra Honigs, Leiterin der Zucht- und Schutzstation für Amphibien im Aquazoo Löbbecke Museum, und der Bildhauer Jörg Mazur stellten die Bronze-Figur am Montag, 6. November, der Öffentlichkeit vor.
“Über die Kunst, seien es Malwettbewerbe für Kinder oder Online-Kunst-Auktionen wie zuletzt im Jahr 2020, können wir Menschen für Artenschutzprojekte sensibilisieren, die vielleicht sonst nicht so viel mit Natur- und Artenschutz zu tun haben”, sagte Sandra Honigs bei der Vorstellung im Aquazoo Löbbecke Museum.
Skulptur für Artenschutz
Viele Projekte des aus Oberhausen stammenden Malers und Bildhauers Jörg Mazur thematisieren den Artenschutz. Bereits zum internationalen Jahr der Amphibien 2008 entstand exklusiv für das Museum die Bronzeskulptur “Halt durch, Lurch!”, die seit vielen Jahren den Gästen des Aquazoo Löbbecke Museum die Bedrohung der Amphibien aufzeigt. Die Skulptur wurde zu einem Eyecatcher, der auf die mittlerweile prekäre Situation, in der sich die Amphibien weltweit befinden, aufmerksam macht. Der Bronzeabguss ist ein Geschenk eines Sponsors an das Institut und die Zucht- und Schutzstation für Amphibien.
“Da diese Skulptur bei den Gästen des Aquazoo großen Zuspruch findet, kamen wir gemeinsam auf die Idee, eine kleinere Version der Skulptur zu schaffen, die auch für Privatpersonen finanzierbar ist”, sagt Honigs. Im Gegensatz zur großen Skulptur, reicht die von Jörg Mazur neugestaltete Figur dem Betrachtenden die Hand.
“Lurchi”, den viele Menschen mit Tierbeobachtungen aus ihrer Kindheit verbinden, ist in großer Not. Die Bestände des lackschwarzen, gelb gefleckten, mit über 20 Zentimeter beachtlich großen heimischen Salamanders werden seit einigen Jahren durch eine tödliche Krankheit stark dezimiert. Beim sogenannten “Salamanderfresser” oder der “Salamanderpest” handelt sich um eine oft tödlich verlaufende Pilzerkrankung, hervorgerufen durch eine relativ neue Art eines pathogenen Töpfchenpilzes (Batrachochytrium salamandrivorans (Chytridiomycota)), kurz Bsal genannt, der speziell Schwanzlurche befällt. Aus Asien über den Amphibienhandel in Europa eingeschleppt, haben heimische Lurche keine ausreichende Immunantwort auf die neue Gefahr und versterben schnell und zahlreich. Hotspot befallener Amphibienpopulationen mit Bsal ist Deutschland, wo er erstmals im Ruhrgebiet zu einem massenhaften Versterben der Feuersalamander führte.
Tag des Feuersalamanders
Genau am 3. September 2013 wurde der für Amphibien lebensgefährliche Pilz erstmals wissenschaftlich beschrieben. Um der Gefahr etwas Positives entgegenzusetzen, wurde der 3. September zum “Tag des Feuersalamanders” ernannt. Daran knüpft die freundliche Bronzeskulptur Mazurs an und wirbt für den Schutz ihrer lebenden Vorbilder.
“Ich freue mich sehr darüber, die Artenschutzbemühungen des Aquazoo erneut mit dieser gemeinsamen Aktion unterstützen zu können und durch den Verkauf meiner Skulptur für das Projekt ‘Rettet den Feuersalamander’ etwas für unsere heimische Amphibienwelt zu tun!”, sagte Jörg Mazur. Ein Großteil des Erlöses aus dem Verkauf der Skulptur fließt in das Salamander-Schutzprojekt, das als Langzeitprojekt durch die renommierte Stiftung Artenschutz koordiniert wird. Das Projekt unterstützt dringend notwendige weitere Forschung sowie die direkte Rettung befallener Feuersalamander. Erkrankte Tiere werden quarantänisiert, behandelt und nach ihrer Genesung als Reservepopulation in menschlicher Obhut gehalten — bis die Wissenschaft in der Lage ist, den Pilz im Freiland effektiv zu bekämpfen.
Die handsignierten Bronzeskulpturen sind 25 Zentimeter lang und wiegen etwa 1,6 Kilogramm. Sie kommen mit einem Zertifikat und der Punzierung daher, die ihre Herstellung in der Düsseldorfer Kunstgießerei Kayser belegt. Über das Aquazoo Löbbecke Museum sind die kleinen Lurche ab sofort für 820 Euro zu erwerben. Auch diese Zahl hat etwas Symbolisches: Es gibt aktuell 820 bekannte Schwanzlurcharten (Caudata) auf der Welt.
Interessierte können sich die Skulptur im Eingangsbereich des Aquazoo Löbbecke Museum anschauen und sich per E‑Mail direkt mit der stellvertretenden Aquazoo-Direktorin in Verbindung setzen per E‑Mail an sandra.honigs@duesseldorf.de.