Aqua­zoo-Direk­tor Dr. Jochen Rei­ter (l.), San­dra Honigs (M.), Aqua­zoo Löbb­ecke Museum, und der Bild­hauer Jörg Mazur stell­ten die Bronze-Figur “Klei­ner Lurch halt durch” vor,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Aqua­zoo Löbb­ecke Museum und der Bild­hauer Jörg Mazur unter­stüt­zen Feu­er­sa­la­man­der in Not

Das Aqua­zoo Löbb­ecke Museum und der Bild­hauer Jörg Mazur star­ten eine Aktion zum Schutz der hei­mi­schen Feu­er­sa­la­man­der (Sala­man­dra sala­man­dra). Ab sofort kön­nen Inter­es­sierte die auf 100 Stück limi­tierte Bronze-Skulp­tur “Klei­ner Lurch halt durch” erwer­ben. Aqua­zoo-Direk­tor Dr. Jochen Rei­ter, San­dra Honigs, Lei­te­rin der Zucht- und Schutz­sta­tion für Amphi­bien im Aqua­zoo Löbb­ecke Museum, und der Bild­hauer Jörg Mazur stell­ten die Bronze-Figur am Mon­tag, 6. Novem­ber, der Öffent­lich­keit vor.

“Über die Kunst, seien es Mal­wett­be­werbe für Kin­der oder Online-Kunst-Auk­tio­nen wie zuletzt im Jahr 2020, kön­nen wir Men­schen für Arten­schutz­pro­jekte sen­si­bi­li­sie­ren, die viel­leicht sonst nicht so viel mit Natur- und Arten­schutz zu tun haben”, sagte San­dra Honigs bei der Vor­stel­lung im Aqua­zoo Löbb­ecke Museum.

Skulp­tur für Artenschutz
Viele Pro­jekte des aus Ober­hau­sen stam­men­den Malers und Bild­hau­ers Jörg Mazur the­ma­ti­sie­ren den Arten­schutz. Bereits zum inter­na­tio­na­len Jahr der Amphi­bien 2008 ent­stand exklu­siv für das Museum die Bron­ze­skulp­tur “Halt durch, Lurch!”, die seit vie­len Jah­ren den Gäs­ten des Aqua­zoo Löbb­ecke Museum die Bedro­hung der Amphi­bien auf­zeigt. Die Skulp­tur wurde zu einem Eye­cat­cher, der auf die mitt­ler­weile pre­käre Situa­tion, in der sich die Amphi­bien welt­weit befin­den, auf­merk­sam macht. Der Bron­ze­ab­guss ist ein Geschenk eines Spon­sors an das Insti­tut und die Zucht- und Schutz­sta­tion für Amphibien.

“Da diese Skulp­tur bei den Gäs­ten des Aqua­zoo gro­ßen Zuspruch fin­det, kamen wir gemein­sam auf die Idee, eine klei­nere Ver­sion der Skulp­tur zu schaf­fen, die auch für Pri­vat­per­so­nen finan­zier­bar ist”, sagt Honigs. Im Gegen­satz zur gro­ßen Skulp­tur, reicht die von Jörg Mazur neu­ge­stal­tete Figur dem Betrach­ten­den die Hand.

“Lurchi”, den viele Men­schen mit Tier­be­ob­ach­tun­gen aus ihrer Kind­heit ver­bin­den, ist in gro­ßer Not. Die Bestände des lack­schwar­zen, gelb gefleck­ten, mit über 20 Zen­ti­me­ter beacht­lich gro­ßen hei­mi­schen Sala­man­ders wer­den seit eini­gen Jah­ren durch eine töd­li­che Krank­heit stark dezi­miert. Beim soge­nann­ten “Sala­man­der­fres­ser” oder der “Sala­man­der­pest” han­delt sich um eine oft töd­lich ver­lau­fende Pilz­er­kran­kung, her­vor­ge­ru­fen durch eine rela­tiv neue Art eines patho­ge­nen Töpf­chen­pil­zes (Batrachoch­ytrium sala­man­dri­vorans (Chytri­dio­my­cota)), kurz Bsal genannt, der spe­zi­ell Schwanz­lur­che befällt. Aus Asien über den Amphi­bi­en­han­del in Europa ein­ge­schleppt, haben hei­mi­sche Lur­che keine aus­rei­chende Immun­ant­wort auf die neue Gefahr und ver­ster­ben schnell und zahl­reich. Hot­spot befal­le­ner Amphi­bi­en­po­pu­la­tio­nen mit Bsal ist Deutsch­land, wo er erst­mals im Ruhr­ge­biet zu einem mas­sen­haf­ten Ver­ster­ben der Feu­er­sa­la­man­der führte.

Tag des Feuersalamanders
Genau am 3. Sep­tem­ber 2013 wurde der für Amphi­bien lebens­ge­fähr­li­che Pilz erst­mals wis­sen­schaft­lich beschrie­ben. Um der Gefahr etwas Posi­ti­ves ent­ge­gen­zu­set­zen, wurde der 3. Sep­tem­ber zum “Tag des Feu­er­sa­la­man­ders” ernannt. Daran knüpft die freund­li­che Bron­ze­skulp­tur Mazurs an und wirbt für den Schutz ihrer leben­den Vorbilder.

“Ich freue mich sehr dar­über, die Arten­schutz­be­mü­hun­gen des Aqua­zoo erneut mit die­ser gemein­sa­men Aktion unter­stüt­zen zu kön­nen und durch den Ver­kauf mei­ner Skulp­tur für das Pro­jekt ‘Ret­tet den Feu­er­sa­la­man­der’ etwas für unsere hei­mi­sche Amphi­bi­en­welt zu tun!”, sagte Jörg Mazur. Ein Groß­teil des Erlö­ses aus dem Ver­kauf der Skulp­tur fließt in das Sala­man­der-Schutz­pro­jekt, das als Lang­zeit­pro­jekt durch die renom­mierte Stif­tung Arten­schutz koor­di­niert wird. Das Pro­jekt unter­stützt drin­gend not­wen­dige wei­tere For­schung sowie die direkte Ret­tung befal­le­ner Feu­er­sa­la­man­der. Erkrankte Tiere wer­den qua­ran­tä­ni­siert, behan­delt und nach ihrer Gene­sung als Reser­ve­po­pu­la­tion in mensch­li­cher Obhut gehal­ten — bis die Wis­sen­schaft in der Lage ist, den Pilz im Frei­land effek­tiv zu bekämpfen.

Die hand­si­gnier­ten Bron­ze­skulp­tu­ren sind 25 Zen­ti­me­ter lang und wie­gen etwa 1,6 Kilo­gramm. Sie kom­men mit einem Zer­ti­fi­kat und der Pun­zie­rung daher, die ihre Her­stel­lung in der Düs­sel­dor­fer Kunst­gie­ße­rei Kay­ser belegt. Über das Aqua­zoo Löbb­ecke Museum sind die klei­nen Lur­che ab sofort für 820 Euro zu erwer­ben. Auch diese Zahl hat etwas Sym­bo­li­sches: Es gibt aktu­ell 820 bekannte Schwanz­lurch­ar­ten (Cau­data) auf der Welt.

Inter­es­sierte kön­nen sich die Skulp­tur im Ein­gangs­be­reich des Aqua­zoo Löbb­ecke Museum anschauen und sich per E‑Mail direkt mit der stell­ver­tre­ten­den Aqua­zoo-Direk­to­rin in Ver­bin­dung set­zen per E‑Mail an sandra.honigs@duesseldorf.de.

 

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