Demons­tra­tion gegen Rechts­extre­mis­mus über 100.000 Teil­neh­mer Foto: LOKALBÜRO

 

Am heu­ti­gen Nach­mit­tag betei­lig­ten sich rund 100.000 Men­schen an den Demons­tra­tio­nen in der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf. Der Ver­lauf der Ver­an­stal­tun­gen, so berich­tet der Poli­zei­füh­rer Thors­ten Fleiß, war über­wie­gend fried­lich, jedoch kam es zu erheb­li­chen Ver­kehrs­be­ein­träch­ti­gun­gen im Indi­vi­du­al­ver­kehr sowie im öffent­li­chen Nah­ver­kehr (ÖPNV).

Schon wäh­rend der Sam­mel­phase ver­sam­mel­ten sich meh­rere Zehn­tau­send Teil­neh­mende auf der Fried­rich-Ebert-Straße und der angren­zen­den Ost­straße. Auf­grund des star­ken Zulaufs muss­ten auch Teile der Karl­straße vor­über­ge­hend gesperrt wer­den. Der eigent­li­che Auf­zug, der um 12:50 Uhr star­tete, über­traf die ursprüng­lich ange­mel­dete Teil­neh­mer­zahl von 30.000 bei wei­tem und zählte wäh­rend des Ver­laufs etwa 65.000 Per­so­nen. Gegen 15:45 Uhr erreichte der Demons­tra­ti­ons­zug sei­nen Abschluss­kund­ge­bungs­ort auf den Rhein­wie­sen in Ober­kas­sel. Dort schlos­sen sich die meis­ten Teil­neh­men­den den Rede- und Musik­bei­trä­gen an. Die Spitze der Teil­neh­mer wurde von der Poli­zei auf etwa 100.000 geschätzt. Die Ver­samm­lung wurde um 16:50 Uhr vom Ver­samm­lungs­lei­ter für been­det erklärt.

Trotz des über­wie­gend fried­li­chen Ver­laufs kam es ver­ein­zelt zu ver­samm­lungs­recht­li­chen Ver­stö­ßen, dar­un­ter der Ein­satz von Pyro­tech­nik. Ent­spre­chende Anzei­gen wur­den dar­auf­hin gefertigt.

Poli­zei­di­rek­tor Thors­ten Fleiß äußerte sich posi­tiv über das Ver­an­stal­tungs­ge­sche­hen: “Die Ver­samm­lungs­teil­neh­men­den haben ein fried­li­ches Mit­ein­an­der gezeigt. Wir konn­ten dazu bei­tra­gen, dass ein so gro­ßer Auf­zug durch­ge­führt wer­den konnte und die Ver­kehrs­be­ein­träch­ti­gun­gen auf ein erfor­der­li­ches Maß redu­ziert wurden.”

In ihren Reden bei der Haupt­kund­ge­bung auf den Rhein­wie­sen beton­ten die stell­ver­tre­tende NRW-Minis­ter­prä­si­den­tin Mona Neu­baur (Grüne) und der Düs­sel­dor­fer Ober­bür­ger­meis­ter Ste­phan Kel­ler (CDU) die beein­dru­ckende Viel­falt der Teil­neh­men­den. Mona Neu­baur sagte: “Das, was ihr heute als Zei­chen setzt hier auf den Rhein­wie­sen, alle zusam­men, die ganze Stadt, Jung und Alt, hier gebo­ren, hier zuge­reist, Sport, Kar­ne­val, Gewerk­schaf­ten, staats­tra­gende Par­teien, Zivil­ge­sell­schaf­ten, das macht mich nahezu sprach­los.” Ste­phan Kel­ler warnte vor den Gefah­ren für die Demo­kra­tie und appel­lierte: “Heute ist der Inter­na­tio­nale Holo­caust-Gedenk­tag. Wir geden­ken der Befrei­ung von Aus­schwitz durch die Rote Armee. Auch hier wür­di­gen wir die Opfer und wir sagen: Nie wie­der darf ein sol­ches Mensch­heits­ver­bre­chen gesche­hen! – Nie wie­der!” Er betonte, “dass es nie wie­der in Deutsch­land eine Poli­tik der Aus­gren­zung, der Ent­rech­tung und der Ver­nich­tung von Tei­len unse­rer Gesell­schaft geben darf.” An die Teil­neh­men­den der Kund­ge­bung gerichtet:“Wir alle ste­hen hier um zu zei­gen, dass Düs­sel­dorf kein Forum bie­tet für rechts­extre­mes Gedan­ken­gut.” Und an die Extre­mis­ten gewandt: “Wir sind die Mehrheit!”

Von dem Gesche­hen gibt es zwei Bil­der­stre­cken.Bil­der­stre­cke I. Auf­zug / Bil­der­stre­cke II. Abschlußkundgebung