Einzigartiges Denkmal der Industriekultur soll vor Abriss bewahrt werden
In einem eindringlichen Appell an die Politik haben Bürgerinitiativen und Vereine heute eine Petition zum Erhalt der Düsseldorfer Gaslaternen an André Kuper, den Präsidenten des nordrhein-westfälischen Landtags, übergeben. Ziel ist es, den Petitionsausschuss dazu zu bewegen, Druck auf Heimatministerin Ina Scharrenbach auszuüben, damit das weltweit einzigartige Kulturdenkmal erhalten bleibt.
Die Initiative Düsseldorfer Gaslicht und namhafte Unterstützer wie die Düsseldorfer Jonges, die Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Bürger- und Heimatvereine (AGD), der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL), das Forum „Düsseldorf im Blick“ sowie der Industriehistoriker Prof. Dr. Horst A. Wessel stehen geschlossen hinter dem Anliegen. Sie betonen, dass die Gaslaternen nicht nur ein prägendes Element des Stadtbildes sind, sondern auch ein bedeutendes Erbe der Industriekultur darstellen.
Weltweit einzigartig und historisch unverzichtbar
Die Düsseldorfer Gasbeleuchtung ist in ihrer städtischen Ausprägung ein weltweites Unikum. „Es gibt nirgendwo auf der Welt eine vergleichbare Erhaltung dieses Beleuchtungssystems in einer Metropole. Die Gaslaternen sind mehr als nostalgische Relikte – sie sind ein lebendiges Denkmal, das Geschichte und Technologie verbindet“, erklärte Lutz Cleffmann, Sprecher der Initiative Düsseldorfer Gaslicht.
Auch die Ergebnisse eines Bürgerbeteiligungsverfahrens aus den Jahren 2016 bis 2019 untermauern den Rückhalt in der Bevölkerung für den Erhalt der Gaslaternen. „Die Stimme der Bürger darf nicht ignoriert werden. Der geplante Abbau stellt einen Bruch mit dem Willen der Bürgerschaft dar“, so Cleffmann weiter.
Effektiver Klimaschutz statt kostspieliger Abriss
Die geplanten 116 Millionen Euro für den Abbau der Gasbeleuchtung stoßen ebenfalls auf scharfe Kritik. Die Initiatoren argumentieren, dass diese Mittel an anderer Stelle weitaus sinnvoller eingesetzt werden könnten. Insbesondere die energetische Sanierung von Gebäuden würde nach Berechnungen rund 20-mal so viel CO₂ einsparen wie der Austausch der Gaslaternen gegen LED-Technik.
„Der vermeintliche Klimaschutz wird hier als Vorwand benutzt, um ein bedeutendes Kulturdenkmal zu zerstören. Dabei gibt es tragfähige Alternativen, die sowohl die Umwelt als auch die historische Substanz schützen könnten“, betonte Cleffmann.