Advents- und Weih­nachts­de­ko­ra­tion ist schön anzu­schauen — kann aber auch “brand­ge­fähr­lich” wer­den, wie bei die­sem Weihnachtsbaum,©Landeshauptstadt Düsseldorf/David Young

 

Am kom­men­den Wochen­ende beginnt mit dem 1. Advent die Vor­weih­nachts­zeit — und in vie­len Haus­hal­ten fin­den Weih­nachts­de­ko­ra­tio­nen wie Weih­nachts­ge­ste­cke, Tan­nen­bäume und Ker­zen ihren Platz. Immer häu­fi­ger nut­zen Men­schen wie­der echte Ker­zen zur Deko­ra­tion. Dabei kommt es regel­mä­ßig zu Brän­den, die durch Ker­zen, aber auch durch elek­tri­sche Lich­ter sowie Unacht­sam­keit im Umgang mit Fon­dues und ähn­li­chen Gerä­ten ver­ur­sacht werden.

“Ein offe­nes Feuer sollte nie aus den Augen gelas­sen wer­den”, sagt David von der Lieth, Lei­ter der Düs­sel­dor­fer Feu­er­wehr. “Wenn grund­le­gende Sicher­heits­hin­weise berück­sich­tigt wer­den, muss jedoch nie­mand auf mit Ker­zen geschmückte Kränze und Geste­cke verzichten.”

Geschmückte Kränze und Geste­cke sind schön anzu­se­hen, aber lei­der auch “brand­ge­fähr­lich”: Schlei­fen, Engels­haar oder gebas­telte Sterne sind genau so brenn­bar wie aus­ge­trock­nete Kränze, Bäume und Geste­cke. Wer echte Ker­zen ver­wen­det, sollte den Raum nicht ver­las­sen, ohne die Ker­zen vor­her zu löschen.

Feu­er­wehr appel­liert: Sei wach­sam und vorbereitet
Wie in jedem Jahr macht die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf auf die erhöhte Brand­ge­fahr in der Vor­weih­nachts­zeit auf­merk­sam. Simu­lierte Brand­ver­su­che in einem spe­zi­el­len Übungs­con­tai­ner zei­gen die Gefahr: “Durch die lange Stand­zeit der Weih­nachts­de­ko­ra­tio­nen wie Advents­kranz, Weih­nachts­bäume und Tisch­ge­ste­cke kön­nen diese rich­tig aus­trock­nen und fan­gen dadurch sehr leicht Feuer”, erklärt Feu­er­wehr­spre­cher Ste­fan Böle.

In jedem Jahr rückt die Feu­er­wehr zu Ein­sät­zen im Zusam­men­hang mit Weih­nachts­de­ko­ra­tio­nen aus. So sind die Ein­satz­zah­len dank der umfang­rei­chen Auf­klä­rungs­ar­beit zwar rück­läu­fig, den­noch ist jeder ein­zelne Ein­satz einer zu viel. Vom 1. Dezem­ber 2023 bis zum Drei­kö­nigs­fest am 6. Januar 2024 rückte die Düs­sel­dor­fer Feu­er­wehr zu ins­ge­samt 523 Brand­ein­sät­zen aus — 556 waren es im Vor­jah­res­zeit­raum (2021/2022: 434). Die Auf­klä­rungs­ar­beit zu Brand­ge­fah­ren in der Weih­nachts­zeit zeigte dabei Wir­kung: Von sie­ben Brän­den in Zusam­men­hang mit Weih­nachts­de­ko­ra­tion noch vor drei Jah­ren sank die Zahl im Vor­jahr 2023 auf nur noch einen Fall.

Tipps der Feu­er­wehr für die Advents- und Weihnachtszeit
Ein weih­nacht­li­ches Gesteck mit ech­ten Wachs­ker­zen sollte fol­gende Eigen­schaf­ten und Vor­aus­set­zun­gen erfüllen:

  • Advents­kränze und Geste­cke im Geschäft gut prü­fen. Nadeln die Zweige bereits, nach fri­scher Ware fragen.
  • Wer selbst bas­telt: fri­sches, selbst geschnit­te­nes Tan­nen­grün verwenden.
  • Ein Draht­ge­flecht ist zwar teu­rer, brennt aber nicht.
  • Unter Ker­zen gehört ein Tropf­fang aus Metall mit Steck­dorn, damit die Ker­zen sicher befes­tigt wer­den können.
  • Auf hin­rei­chend Abstand zwi­schen Tan­nen­grün und Acces­soires zu den Ker­zen muss geach­tet werden.
  • Recht­zei­tig ver­trock­ne­tes Grün aus den Geste­cken herausnehmen.

Weih­nachts­baum und des­sen Beleuchtung

  • Der Baum sollte mög­lichst frisch sein. Schon beim Kauf tes­ten, ob er noch nicht rie­selt. Bäume mit Wur­zel blei­ben wesent­lich län­ger frisch. Baum­stän­der mit Was­ser fül­len und regel­mä­ßig kontrollieren.
  • Schwere Baum- oder Ker­zen­stän­der erhö­hen die Standfestigkeit.
  • Stand­orte in unmit­tel­ba­rer Umge­bung von brenn­ba­ren Gegen­stän­den wie Gar­di­nen vermeiden.
  • Bei ech­ten Ker­zen: Hal­ter mit nicht brenn­ba­rem Tropf­fang ver­wen­den. Fest, stand­si­cher und nicht zu nah an benach­bar­ten Ästen plat­zie­ren. Mög­lichst schwer entflammbaren
  • Weih­nachts­schmuck anbrin­gen, Ker­zen nicht zu weit her­ab­bren­nen las­sen oder selbst­lö­schende Ker­zen kau­fen. Diese immer von oben nach unten anzün­den und nie­mals unbe­auf­sich­tigt bren­nen lassen.
  • Lösch­mit­tel bereit­stel­len. Für Geste­cke und Kränze reicht ein Blu­men­sprü­her aus. Für Tan­nen­bäume sollte ein Was­ser­lö­scher oder ein mit Was­ser gefüll­ter Eimer bereitstehen.
  • Christ­baum auf einer siche­ren, nicht brenn­ba­ren Unter­lage aufstellen.
  • Beim Kauf von elek­tri­schen Lich­ter­ket­ten auf das CE- und GS-Zei­chen ach­ten, Netz­ste­cker beim Ver­las­sen der Woh­nung ziehen.

Fon­due oder Tischgrill
Raclette und Fon­due ist beliebt – aber auch nicht unge­fähr­lich. Beson­dere Gefahr geht von den mit hei­ßem Fett gefüll­ten Töp­fen aus. Über­hitzt der Topf beim Erwär­men auf dem Herd, kann das Fett rasch anfan­gen zu bren­nen. Fett­brände dür­fen nie­mals mit Was­ser gelöscht wer­den. Das Was­ser würde schlag­ar­tig ver­damp­fen und dabei eine gewal­tige Fett­ex­plo­sion aus­lö­sen. Schwerste Ver­bren­nun­gen der Haut und/oder ein Woh­nungs­brand wären das Resultat.

  • Den Topf mit dem Fett kipp­si­cher auf eine feu­er­feste Unter­lage stellen.
  • Nie­mals Spi­ri­tus in das Rechaud des Fon­dues nach­gie­ßen, wenn der Behäl­ter noch heiß ist.
  • Brenn­paste ist wesent­lich siche­rer als leicht ent­zünd­li­cher Spiritus.
  • Nie­mals Ben­zin, Feu­er­zeug­ben­zin oder ähn­li­che Brenn­flüs­sig­kei­ten ver­wen­den: Dabei besteht Explosionsgefahr.
  • Fett oder Öl nie­mals über­hit­zen – ansons­ten kann es sich entzünden.
  • Bren­nen­des Fett oder Öl nie mit Was­ser löschen. Flam­men mit einem pas­sen­den Topf­de­ckel oder ähn­li­chem ersticken.

Ein­satz­bei­spiel der ver­gan­ge­nen Weihnachtszeit
Im 7. OG eines Mehr­fa­mi­li­en­hau­ses kam es am Abend des 18. Dezem­ber 2023 zu einem schril­len Piep­sen eines Heim­rauch­mel­ders. Als die ers­ten Ein­satz­kräfte am Pil­ger­weg in Ger­res­heim ein­tra­fen, konn­ten diese einen Feu­er­schein und Brand­ge­ruch wahr­neh­men. Nach­dem sich die Feu­er­wehr­leute gewalt­sam Zutritt zur Woh­nung ver­schaf­fen hat­ten, lösch­ten diese einen bren­nen­den Advents­kranz ab und lüf­te­ten die mitt­ler­weile stark ver­rauchte Woh­nung. Auf­grund der Aus­wir­kun­gen war die Woh­nung nicht mehr bewohn­bar und die Mie­te­rin kam bei einer Nach­ba­rin unter.

 

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