Ein Kommentar von Gabriele Schreckenberg
Düsseldorf hat knapp 600.000 Einwohner und gilt als die schönste Stadt am Rhein. Auch bekannt als “10-Minutes-Distance-City”, weil das Wichtigste wie Flughafen, Messe, Königsallee und Altstadt in zehn Minuten erreichbar ist – mit Bahn, Bus oder dem Auto. Und bitte ohne Stau.
Doch was fehlt, meint Michael Brill, CEO von D.Live, die bereits zehn Formate in Düsseldorf betreiben, ist ein Festivalgelände für den richtig großen Auftritt. Damit Ed Sheeran, wie 2018, nicht wieder auf die Suche ins Umland gehen muss – in den Ruhrpott, wo Ex-OB Dirk Elbers nicht „tot über’m Zaun hängen“ wollte.
Damals hat die CDU im Norden das Konzert abgelehnt: Zu wenig Planung, zu wenig Verkehrskonzept, zu viel Belastung für die Bürgerinnen in Stockum und Lohausen.Diesmal haben sie es in der BV5-Sitzung, der letzten des Jahres, akzeptiert. Mit dem Hinweis von CDU-Pressesprecher Dominic Dimmendaal, den Bürgerinnen in Lohausen und Stockum von den Erträgen etwas Gutes zukommen zu lassen. Was er damit genau meinte, hat er nicht erklärt. Vielleicht eine bessere verkehrliche Infrastruktur?
Das Bündnis 90/Die Grünen hat inzwischen fünf Sitze in der BV5. Jürgen Gocht, stellvertretender Bezirksbürgermeister, ist seit Jahrzehnten hier aktiv. Er ist sprachlich flott und fällt immer wieder durch gekonnte Redebeiträge auf. Am 3. Dezember hat er ein Plädoyer gegen das Festivalgelände auf dem P1 gehalten. Statt der angedachten Redezeit von 4 Minuten und 25 Sekunden brauchte er mehr als 7 Minuten. CDU-Bezirksbürgermeister Benedict Stiebe hatte die Zeit gestoppt und alle BV5-Mitglieder darum gebeten, das nicht nachzuahmen.
Heinrich Heine sagt seine Meinung
Dass Jürgen Gocht ein Zitat von Heinrich Heine an den Anfang setzte, dem bekanntesten Düsseldorfer Bürger, passt zu ihm. Er lehnt das Bauvorhaben auf dem P1 strikt ab. Seine Begründung: überflüssig, lärmverursachend, naturfeindlich, nicht wirtschaftlich. Es gebe genug Festivalplätze in NRW. Düsseldorf brauche das nicht. Gocht kritisierte, dass außer Michael Brill niemand nach einer Open-Air-Veranstaltungsfläche frage. Die betriebs- und volkswirtschaftlichen Seiten und die Zahlen seien zu hinterfragen.
Doch es gibt eben auch eine andere Seite: Die, dass Düsseldorf mit solch einem Festivalgelände einzigartig in NRW wäre. Und das spült möglicherweise den Hotels, Gaststätten und der Stadt mehr Geld in die Kassen.
Am 22. Januar 2025 fällt die Entscheidung im Planungsausschuss.
Den Artikel vom Lokalbüro finden Sie hier
Wie sieht es eigentlich mit der Einflugschneise aus?
Licht? Laser? Windwirbel der Triebwerke, etc?