Wie hier am Cor­ne­li­us­platz und an der Scha­dow­straße sichern nun Poli­zei­fahr­zeuge die Flucht- und Ret­tungs­wege zu den Weih­nachts­märk­ten. © LB / Man­fred Fammler

 

Von Man­fred Fammler

Die Düs­sel­dor­fer Poli­zei hat die Sicher­heits­maß­nah­men auf dem Weih­nachts­markt deut­lich erhöht. Seit Sams­tag blo­ckie­ren Poli­zei­fahr­zeuge die bis­her unver­sperr­ten Ret­tungs- und Fluchtwege.

Das Atten­tat von Mag­de­burg hat in Düs­sel­dorf zu einem Wei­ter­den­ken im Sicher­heits­kon­zept geführt. Nach ers­ten Erkennt­nis­sen befuhr der Atten­tä­ter von Mag­de­burg den Weih­nachts­markt durch die nicht gesi­cher­ten und nicht durch Bar­rie­ren ver­sperr­ten Flucht- und Ret­tungs­wege. Somit konnte er unge­hin­dert und unge­bremst durch die Markt­gasse rasen und bis­lang fünf Men­schen töten. Die Todes­fahrt soll ins­ge­samt drei Minu­ten gedau­ert haben, bevor er das Fahr­zeug abstellte. In Düs­sel­dorf sol­len nun Poli­zei­fahr­zeuge die Zuwege sichern und bei Bedarf den Weg frei­ma­chen. Übli­cher­weise dür­fen diese Zufahr­ten näm­lich nicht von immo­bi­len Sper­ren wie Beton­klöt­zen gesi­chert wer­den und müs­sen frei zugäng­lich sein. Bis­lang waren diese Zuwege – wenn über­haupt – von Sicher­heits­bar­ken für den Durch­fahrts­ver­kehr weit­hin sicht­bar abgesperrt.

Düs­sel­dorf gedachte Mag­de­bur­ger Opfern
Hell erleuch­tet sind die Gas­sen dort – wo für eine Minute Dun­kel­heit und Stille hätte herr­schen sol­len. Fast spur­los ging die Gedenk­mi­nute für die Opfer in Mag­de­burg um 19.04 Uhr an den Besu­chern des Weih­nachts­mark­tes vor dem Rat­haus vor­bei. Selbst die kraft­volle und nor­ma­ler­weise deut­lich ver­nehm­bare Stimme von Bür­ger­meis­ter Josef Hin­kel ver­hallte fast unge­hört im Weih­nachts­tru­bel. Auch die Auf­for­de­rung an die Schau­stel­ler und Markt­kauf­leute, für eine Minute das Licht zu löschen, worum die Stadt am Vor­mit­tag bat, traf nicht über­all auf Gehör. Doch dort, wo Markt­be­schi­cker die Besu­cher dar­auf auf­merk­sam mach­ten, reagier­ten die Men­schen und senk­ten selbst mit einem Glüh­wein in der Hand für eine Minute die Köpfe. Nicht alle schei­nen ange­sichts der Mag­de­bur­ger Ereig­nisse und der Kri­sen in der Welt abge­stumpft zu sein.

 

Gedenk­mi­nute auf dem Weih­nachts­markt. v.l. Ste­fan Engs­feld, Burk­hard Hintzsche , Josef Hin­kel und Mona Neu­baur © LB / Man­fred Fammler