Mehr als 50 deutschsprachige Hochschulen, Universitäten und weitere Forschungsinstitutionen haben sich zusammengeschlossen, um ein Zeichen zu setzen: Gemeinsam verkünden sie, ihre Aktivitäten auf der Plattform X (ehemals Twitter) einzustellen. Der Rückzug ist Folge der fehlenden Vereinbarkeit der aktuellen Ausrichtung der Plattform mit den Grundwerten der beteiligten Institutionen: Weltoffenheit, wissenschaftliche Integrität, Transparenz und demokratischer Diskurs.
Die Initiative für diese Aktion ging von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) aus. „Die Entwicklungen auf X zeigen, dass die Plattform ihrer Verantwortung nicht mehr gerecht wird, einen fairen und demokratischen Diskurs zu fördern. Als wissenschaftliche Institutionen können wir dies nicht hinnehmen,“ erklärt Prof. Dr. Anja Steinbeck, Rektorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Die Veränderungen auf X – von der algorithmischen Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte bis zur Einschränkung organischer Reichweite – machen eine weitere Nutzung für die beteiligten Organisationen unvertretbar. Der Austritt der Institutionen unterstreicht ihren Einsatz für eine faktenbasierte Kommunikation und gegen antidemokratische Kräfte. Die Werte, die Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft fördern, sind auf der Plattform nicht mehr gegeben.
Auch einige Institutionen, die ihre Aktivitäten auf der Plattform bereits eingestellt haben, unterstützen den gemeinsamen Appell und bekräftigen damit die Bedeutung einer offenen und konstruktiven Diskussionskultur. Weitere vorhandene dezentrale Kanäle der HHU auf X, beispielsweise Institute und Forschende, sind frei in ihrer Entscheidung, ob sie dort verbleiben oder sich anschließen möchten. Der Rückzug betrifft zudem ausschließlich die X‑Accounts der beteiligten Institutionen und nicht ihre Kommunikation über andere Social-Media-Kanäle. Im Lichte der jüngsten Ereignisse werden die Institutionen die Entwicklung der Plattformen und ihrer Algorithmen weiterhin aufmerksam beobachten.
Die HHU bleibt im Gespräch und in Kontakt mit ihren Followern – auf vielen weiteren Social Media-Plattformen. Als direkten Ersatz für das ehemalige Twitter empfiehlt die Stabsstelle Presse und Kommunikation Bluesky. Sämtliche Kanäle sind hier zu finden: https://www.hhu.de/social-media
Die vollständige Liste aller unterzeichnenden Hochschulen und Forschungsinstitutionen, die sich dem Appell angeschlossen haben, finden Sie unter folgendem Link beim Informationsdienst Wissenschaft (idw): idw-online.de/de/news845520.