Pflegekinder suchen ein Zuhause

OB Dr. Kel­ler mit den Hand­werks­bä­ckern in der Bäcke­rei Beh­mer: Gemein­sam wird nach wei­te­ren enga­gier­ten Fami­lien, Paa­ren oder Sin­gles gesucht, die Kin­dern ein lie­be­vol­les Zuhause geben möchten,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

In Düs­sel­dorf leben rund 350 Kin­der in Pfle­ge­fa­mi­lien. Das Amt für Sozia­les und Jugend sucht nun gemein­sam mit den Hand­werks­bä­ckern Düs­sel­dorf wei­tere enga­gierte Fami­lien, Paare oder Sin­gles, die Kin­dern für eine kurze Zeit oder auf Dauer ein lie­be­vol­les Zuhause geben möch­ten. Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler gab den Start­schuss für die Aktion in der Bäcke­rei Behmer.

“Ich freue mich sehr über das Enga­ge­ment der Hand­werks­bä­cker Düs­sel­dorf”, sagt OB Dr. Kel­ler. “Dadurch kön­nen wir im gan­zen Stadt­ge­biet für diese wich­tige Auf­gabe wer­ben und errei­chen viele Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer. Kin­der sind unsere Zukunft und es liegt in unse­rer Ver­ant­wor­tung, alles dafür zu tun, dass sie glück­lich auf­wach­sen kön­nen. Ich appel­liere daher an poten­zi­elle Pfle­ge­fa­mi­lien, Paare oder Sin­gles: Geben Sie einem Kind in Not ein siche­res Zuhause und neh­men Sie so posi­ti­ven Ein­fluss auf seine Entwicklung!”

Im vier­wö­chi­gen Akti­ons­zeit­raum ab Mon­tag, 13. Januar 2025, wer­den bei­spiels­weise Ber­li­ner mit auf­ge­druck­tem QR-Code ver­kauft. “Zusätz­lich kön­nen die Kun­din­nen und Kun­den direkt eine Post­karte mit­neh­men, die genauer über das Thema Pfle­ge­fa­mi­lie infor­miert”, sagt Jan Patrick Beh­mer, Ober­meis­ter der Hand­werks­bä­cker Düs­sel­dorf. “Es neh­men über 80 Bäcke­reien an der Aktion teil. Wir hof­fen so mehr als 20.000 Per­so­nen errei­chen zu können.”

Per­so­nen, die Kin­der bei sich zuhause auf­neh­men möch­ten, wer­den vom Amt für Sozia­les und Jugend unter­stützt. Der städ­ti­sche Pfle­ge­kin­der­dienst bie­tet zeit­nah per­sön­li­che Gesprä­che und unver­bind­li­che Infor­ma­ti­ons­abende an. Inter­es­sierte erhal­ten so einen umfas­sen­den Ein­blick in die Auf­ga­ben und Mög­lich­kei­ten. Außer­dem steht den Pfle­ge­fa­mi­lien eine kon­ti­nu­ier­li­che Fach­be­ra­tung zur Seite. Dar­über hin­aus wird die finan­zi­elle Belas­tung durch Pfle­ge­geld­leis­tun­gen und einen Erzie­hungs­bei­trag aufgefangen.

Der Pfle­ge­kin­der­dienst des Amtes für Sozia­les und Jugend infor­miert tele­fo­nisch unter 0211–8995125. Es ist auch eine Kon­takt­auf­nahme per Mail an pflegekinderdienst@duesseldorf.de möglich.

Hin­ter­grund
Nicht jedes Kind kann behü­tet in sei­ner Fami­lie auf­wach­sen. Es gibt Situa­tio­nen, in denen Eltern ihre Kin­der vor­über­ge­hend oder dau­er­haft nicht ver­sor­gen und erzie­hen kön­nen. Pfle­ge­el­tern geben die­sen Kin­dern ein Zuhause mit einem siche­ren und sta­bi­len Umfeld und unter­stüt­zen sie in ihrer per­sön­li­chen Entwicklung.

Zuhause auf Zeit
Bereit­schafts­pfle­ge­fa­mi­lien neh­men schutz­be­dürf­tige Kin­der bis drei Jah­ren sehr kurz­fris­tig bei sich auf. Sie geben den Kin­dern ein siche­res und beru­hig­tes Umfeld für einen begrenz­ten Zeit­raum. Nach die­ser Zeit kann das Kind zu sei­nen Eltern zurück oder wird in eine Pfle­ge­fa­mi­lie auf Dauer vermittelt.

Zuhause auf Dauer
Die soge­nannte “All­ge­meine Voll­zeit­pflege” benö­ti­gen Kin­der, deren Eltern lang­fris­tig nicht für sie sor­gen kön­nen. Pfle­ge­fa­mi­lien neh­men ein Kind in ihren Haus­halt auf und ermög­li­chen ein Zusam­men­le­ben als Fami­lie. Ziel ist, das Kind in die Fami­lie zu inte­grie­ren und zu beglei­ten, bis es selb­stän­dig sein Leben gestal­ten kann.