Bei einer Übung im Rhein schwimmt ein Strö­mungs­ret­ter (links) der Tau­cher­staf­fel zu der in Not gera­te­nen Per­son, um diese so schnell wie mög­lich zu sichern und ein Unter­ge­hen zu verhindern.,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Feuerwehr

 

Feu­er­wehr, DLRG, Was­ser­wacht und Was­ser­schutz­po­li­zei war­nen die Erho­lungs­su­chen­den am Was­ser: Auch geübte Schwim­mer kön­nen bei Unter­strö­mun­gen in Not geraten!

Die am Wochen­ende vor­her­ge­sag­ten som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren wer­den wie­der so man­chen Men­schen zum Bad ins kühle Nass locken. Doch das Schwim­men birgt vor allem in Frei­ge­wäs­sern Gefah­ren. Die Ver­tre­ter von Feu­er­wehr, Deut­sche Lebens­ret­tungs-Gesell­schaft (DLRG), Was­ser­wacht und Was­ser­schutz­po­li­zei beto­nen: “Auch geübte Schwim­mer kön­nen bei Unter­strö­mun­gen in Not gera­ten.” In den ver­gan­ge­nen Jah­ren wurde der Rhein immer wie­der zur Todes­falle – im Rhein herrscht Lebensgefahr!

Bereits 25 Ein­sätze in die­sem Jahr
Im Jahr 2018 rückte die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf zu ins­ge­samt 61 (2017: 50) Mel­dun­gen zu “Per­so­nen im Rhein” aus. Dabei konn­ten 18 (2017: 21) Men­schen geret­tet wer­den, davon muss­ten 15 (2017: 12) ins Kran­ken­haus trans­por­tier­ten wer­den, für 2 Men­schen kam jede Hilfe zu spät (2017: 2). Die­ses Jahr musste die Düs­sel­dor­fer Feu­er­wehr bereits 25 Mal zur Per­so­nen­ret­tung an den Rhein aus­rü­cken. Dabei muss­ten vier Men­schen zur wei­te­ren Ver­sor­gung ins Kran­ken­haus trans­por­tiert wer­den. Vier Men­schen konn­ten nur noch tot aus dem Was­ser gebor­gen werden.

Am 29. April mel­de­ten Pas­san­ten der Feu­er­wehr eine Frau, die sich im Bereich des Ton­hal­len-Ufers an der Kette eines Stei­gers fest­hielt. Feu­er­wehr­kräfte, aus­ge­rüs­tet mit Über­le­bens­an­zü­gen und durch Lei­nen gesi­chert, stie­gen in das Was­ser und konn­ten die Frau nur wenige Augen­bli­cke spä­ter ret­ten. Nach einer medi­zi­ni­schen Erst­ver­sor­gung durch den Not­arzt trans­por­tierte ein Ret­tungs­wa­gen die Ver­letzte anschlie­ßend in ein Krankenhaus.

Der Sprung ins kühle Nass kann töd­lich enden — Bei­spiele aus den letz­ten Jahren:
Ende Mai 2017 ret­tet die Feu­er­wehr einen 40 Jahre alten Mann aus dem Rhein in Höhe des Par­la­ments­ufers, trotz sofort ein­ge­lei­te­ter Reani­ma­tion ver­starb der nächt­li­che Schwim­mer im Kran­ken­haus. Ein 18-jäh­ri­ger Mann ver­starb im August 2016 Höhe Ein­brun­gen beim Ver­such, sich kurz abzu­küh­len. Im Mai 2015 ver­un­glückte ein Mön­chen­glad­ba­cher im Rhein – er starb spä­ter in der Uni­kli­nik Düs­sel­dorf. Auch 2014 star­ben ein Mann im Rhein und einer im Anger­mun­der Bag­ger­see. Die meis­ten Unfälle die­ser Art ver­zeich­nete die Feu­er­wehr im Super­som­mer 2003 – fünf Men­schen kamen dabei ums Leben.

Im Rhein ist das Schwim­men nach der Ver­ord­nung über das Baden in den Bun­des­was­ser­stra­ßen Rhein und Schiff­fahrts­weg Rhein-Kleve in bestimm­ten Zonen gene­rell ver­bo­ten. So gel­ten 100 Meter ober­halb und unter­halb von Rhein­hä­fen Bade­ver­bot. An Brü­cken, Schiffs- und Fähr­lan­de­stel­len, Schleu­sen, Vor­hä­fen, Umschlag­stel­len und Werf­ten darf eben­falls nicht geschwom­men wer­den. Auch andern­orts ist Baden im Rhein lebens­ge­fähr­lich. Bei­spiels­weise an so genann­ten Krib­ben – ins Was­ser ragende Kies­flä­chen – bil­den sich oft tücki­sche Stru­del und Strö­mun­gen. Strö­mung herrscht auch in der Fahr­rinne. Wenn ein Schiff vor­bei­fährt, zieht dies das Was­ser an. Der Ein­druck des nied­ri­ge­ren Was­ser­stan­des ver­lockt Kin­der, in den Fluss zu waten. Unter­schätzt wird die Gefahr des “Rück­schwal­les”: Das Was­ser kehrt in Wel­len zurück. Wei­tere Infor­ma­tio­nen zum Thema gibt es im Inter­net unter:www.duesseldorf.de/leben-in-duesseldorf/ordnung-und-sicherheit.html

Wo das Baden erlaubt ist
Baden ist erlaubt, wo Auf­sicht vor­han­den ist, also am Unter­ba­cher See (Nord- und Süd­strand). Für alle ande­ren Bag­ger­seen gilt Bade­ver­bot, das sind die:
• Anger­mun­der Bag­ger­seen west­lich und öst­lich des Hei­der­we­ges, sowie der
• Suitbertussee
• Fliednersee
• Lam­ber­tus­see in Kaiserswerth
• Lich­ten­broi­cher Bag­ger­see am Flughafen
• Südpark-See
• Unisee
• Elb­see Süd und Nord.

Gene­rell soll­ten Men­schen, die zum Baden gehen, einige Regeln beach­ten. Die Feu­er­wehr der Lan­des­haupt­stadt, die DLRG, die DRK-Was­ser­wacht und die Was­ser­schutz­po­li­zei appel­lie­ren, die Bade­re­geln einzuhalten:
• Nie über­hitzt ins Was­ser gehen,
• nie alko­ho­li­siert schwim­men gehen,
• nie mit vol­lem Magen ins Was­ser gehen,
• nie mit ganz lee­rem Magen schwim­men gehen.

Eltern soll­ten ihre Kin­der an den Gewäs­sern immer im Auge behalten!