Joanna Phil­ipps und Wolf­gang Rol­s­ho­ven Foto: LOKALBÜRO

 

Die Stadt Düs­sel­dorf ver­fügt in ihren 19 städ­ti­schen und stadt­be­tei­lig­ten Kul­tur­ein­rich­tun­gen über unge­heure Schätze. Ihre Zahl sum­miert sich auf mehr als zwei Mil­lio­nen Objekte. Und auch diese Kunst­werke altern und ver­lie­ren dabei einen Teil ihrer Aus­strah­lungs­kraft und ihres ursprüng­li­chen Zustan­des. Um dem ent­ge­gen­zu­wir­ken, hat die Stadt Düs­sel­dorf schon 1977 ein Restau­rie­rungs­zen­trum ein­ge­rich­tet. Des­sen neue Lei­terin Joanna Phil­ipps (seit 2019) berich­tete den Jon­ges nun von ihrer Arbeit und stieß dabei auf gro­ßes Inter­esse und erhielt dafür aner­ken­nen­den Beifall.

Sehr anschau­lich ver­deut­lichte sie im Hen­kel­saal die inten­si­ven und in die Tiefe gehen­den Arbei­ten bei der Restau­rie­rung von Kunst­wer­ken anhand eini­ger Bei­spiele. Dabei wurde eine große Band­breite von Objek­ten deut­lich, um die sich die Restau­ra­to­ren bei ihrer Arbeit küm­mern müssen.

Kaum jemand denkt auf Anhieb bei der jetzt dem Ende zuge­hen­den Sanie­rung des Schau­spiel­hau­ses an den Ein­satz von Restau­ra­to­ren. Aber alte Poly­es­ter­wände des Künst­lers Gün­ter Grote lie­ßen sich nur von ihnen wie­der in den ursprüng­li­chen Zustand versetzen.

Große Auf­merk­sam­keit erfor­derte das 2009 in Kai­sers­werth gefun­dene Platt­bo­den­schiff, das in Schles­wig Hol­stein in Ein­zel­teile zer­legt und dau­er­haft kon­ser­viert wor­den ist. Nun kom­men die Ein­zel­teile zurück nach Düs­sel­dorf und müs­sen wie­der zu einem 18 Meter lan­gen Schiff zusam­men­ge­setzt werden.

Das jüngste Spe­zi­al­ge­biet ist die Foto­re­stau­rie­rung. Sehr beein­druckt waren die Zuhö­rer von der Wie­der­her­stel­lung eines Fotos aus den 1920er-Jah­ren, des­sen ursprüng­li­che Frag­mente nun wie­der das Ledi­gen­heim Eisen­straße zei­gen. Sehr gut gelun­gen auch die Restau­rie­rung von zwei Bil­dern aus dem Rat­haus am Markt­platz. Die Erneue­rung der Fir­nisse und die Besei­ti­gung von Schä­den, die offen­sicht­lich auf das Rol­len der Bil­der zurück­zu­füh­ren waren, rie­fen im Saal deut­li­ches Erstau­nen hervor.

Joanna Phil­ips, die vom New Yor­ker Gug­gen­heim Museum an den Rhein gewech­selt war, freut sich dar­auf, mit ihrem Haus wie­der die his­to­ri­schen Räum­lich­kei­ten am Kunst­pa­last im Ehren­hof bezie­hen zu kön­nen. Der Rat hat gerade die Sanie­rung und Neu­aus­stat­tung der Räum­lich­kei­ten beschlos­sen. Im Okto­ber 2021 sol­len die Arbei­ten been­det sein. Dann möchte sie als sieb­ten Fach­be­reich ihres Insti­tuts auch die Medi­en­kunst angliedern.

Text: Man­fred Blasczyk