Sehr geehrte Kunden, liebe Düsseldorfer, hallo Freunde,
gestatten Sie einem alten Pfannenhändler ein paar Worte in eigener Sache: Ich habe mich entschlossen, meinen Stand zum 28. Februar 2016 zu räumen.
Schadensersatz in unbekannter Höhe
Die Stadt hat sich nicht gerührt — geschweige denn geholfen. Und erwartungsgemäß haben die Markt-Chefs auch nicht eingelenkt. Im Gegenteil. Um mich endgültig zu vertreiben, hätten sie auch nicht davor zurückgeschreckt, mich zu ruinieren.
Eine Räumungsklage hätte ich noch durchgezogen. Doch der Markt hat eine Schadenersatz-Klage angedroht, falls ich meinen Hänger nicht zum 01. März räume. Die Toiletten im Keller sollen umgebaut werden, an meinem Standplatz soll der Toilettenwagen stehen.
Ich werde das Risiko nicht eingehen und es auf eine Klage ankommen lassen. Man weiss nie, wie so etwas ausgeht. Außerdem möchte ich nicht die nächsten Jahre in Gerichtssälen verbringen.
Nebenkosten richtig?
Dass ich noch die Nebenkosten-Abrechnungen der Jahre 2013, 2014 und 2015 kontrollieren wollte, hat dem Markt offenbar gar nicht geschmeckt. Spontan erklärten sich die Verantwortlichen bereit, mir eine Abstandssumme zu zahlen, wenn ich darauf verzichte. Mit dieser Summe seien dann alle gegenseitigen Ansprüche erledigt.
Zu diesen Bedingungen werde ich mein Pfannengeschäft schweren Herzens aufgeben.
Was mache ich mit meiner vielen Freizeit?
Da ich den ganzen Tag noch nicht auf dem Sofa verbringen möchte, suche ich für zwei Tage in der Woche eine Beschäftigung.
Einen weiteren Tag will ich sozial arbeiten. Ich werde mich einem Rollstuhlfahrer als Freizeitpartner zur Verfügung stellen.
Der Rest — na da schauen wir mal. Ich werde mit offenen Augen durch die Altstadt laufen. Mein Einzugsgebiet erweitern, viele Nachrichten und Geschichten sammeln, um das Lokalbüro damit zu füttern. Sicherlich werde ich auch an alle meine Freunde von der Presse denken und sie mit Nachrichten und Bildern versorgen. Wenn sie mögen.
Also ich hoffe mal, ich werde nicht vor Langeweile umkommen. Ab sofort beginne ich mit dem Räumungsverkauf.
Ich bedanke mich bei Euch allen, für das stets offene Ohr, das nette Miteinander und die meist freundliche Berichterstattung über mich.
Enttäuschend: OB Thomas Geisel
Bitter enttäuscht bin ich nur von unserem OB, den ich seinerzeit gewählt habe. Er hat es bis heute noch immer nicht für nötig gehalten, auf meinen Brief von November zu reagieren. Schade.
Noch zur Info:
Die Aktion „ Wir wollen, dass der Pannenmann bleibt“ hat mich schwer beeindruckt. Weit über 400 Unterschriften, ohne Werbung, einfach so. Überwältigend, ein Kloß-im-Hals-Gefühl…
Mit freundlichen Grüßen Euer
Wolfgang „Pfanne“ Harste