Im Jahr 2020 war der Urden­ba­cher Alt­rhein meh­rere Monate lang aus­ge­trock­net. Das Umwelt­amt weist zum Tag des Was­sers auf die zuneh­mende Tro­cken­heit und die Bedeu­tung von Was­ser hin,©Landeshauptstadt Düs­sel­dorf, Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz

 

Umwelt­amt infor­miert zum Welt­was­ser­tag am Mon­tag, 22. März/Umweltdezernentin: “Nur wenn wir Was­ser schät­zen, sind wir bereit es zu schützen”

“Wert des Was­sers” lau­tet das Motto zum Welt­was­ser­tag, der in die­sem Jahr am Mon­tag, 22. März, began­gen wird. Aus die­sem Anlass infor­miert das Umwelt­amt der Lan­des­haupt­stadt zum beson­de­ren Wert und beson­de­ren Schutz­be­dürf­nis des Was­sers. Der Welt­was­ser­tag fin­det seit 1993 jähr­lich am 22. März statt.

“Nur wenn wir den Wert des Was­sers schät­zen, sind wir bereit, es durch guten und sorg­sa­men Umgang zu schüt­zen. Der Welt­tag des Was­sers erin­nert an die hohe Bedeu­tung sau­be­ren Was­sers und Trink­was­sers für das Leben auf unse­rem Pla­ne­ten“, betont Umwelt­de­zer­nen­tin Helga Stul­gies. Für die Men­schen in Düs­sel­dorf ist der Zugang zu sau­be­rem Was­ser eine Selbst­ver­ständ­lich­keit. “Doch gerade mit Blick auf Ver­än­de­run­gen durch den Kli­ma­wan­del ist es wich­tig, dass alle Men­schen sich auch hier in Düs­sel­dorf bewusst wer­den, wel­chen Wert die Res­source Was­ser hat — als Trink­was­ser, Grund­was­ser, Regen­was­ser oder für die Gewäs­ser,“ fügt die Dezer­nen­tin hinzu.

Was­ser — das Mengenproblem
Auf­grund lan­ger Tro­cken­pe­ri­oden und Hitze kam es in Tei­len von Deutsch­land in den letz­ten Jah­ren bereits ver­mehrt zu Eng­päs­sen bei der Trink­was­ser­ver­sor­gung, so bei­spiels­weise im ver­gan­ge­nen Jahr in der Gemeinde Lau­enau nahe Han­no­ver in Niedersachsen.

In Düs­sel­dorf sind sol­che Pro­bleme der Trink­was­ser­ver­sor­gung bis­her unbe­kannt. Selbst bei Nied­rig­was­ser im Som­mer ist der Rhein eine zuver­läs­sige und aus­rei­chende Quelle für die Trink­was­ser­ge­win­nung mit­tels Ufer­fil­tra­tion. In ande­ren Tei­len der Was­ser­wirt­schaft hin­ter­lässt die Tro­cken­heit aber auch in der Lan­des­haupt­stadt bereits deut­li­che Spu­ren. Tro­cken­ge­fal­lene Gewäs­ser wie der Urden­ba­cher Alt­rhein und Zier­ge­wäs­ser, die einen sehr nied­ri­gen Was­ser­stand auf­wei­sen, sind in den letz­ten Jah­ren häu­fi­ger zum Pro­blem für Fische und andere im Was­ser lebende Orga­nis­men gewor­den. Im Stadt­bild wird das Baum­ster­ben als Folge der Tro­cken­heit der letz­ten Jahre an vie­len Stel­len sicht­bar. Seit 2010 wurde in Düs­sel­dorf in kei­nem ein­zi­gen Jahr die Nie­der­schlags­menge des lang­jäh­ri­gen Mit­tels 1981 bis 2010 erreicht.

Die Aus­wir­kun­gen der Tro­cken­heit zei­gen, dass Was­ser selbst im an sich was­ser­rei­chen Düs­sel­dorf eine gefähr­dete Res­source sein kann. Zwar las­sen sich Was­ser­be­darf und ‑ange­bot mit­tels Rechen­mo­del­len ein­schät­zen — eine genaue Vor­her­sage für die kom­men­den Jahr­zehnte ist auf­grund der immer häu­fi­ger wer­den­den Wet­ter­ex­treme jedoch kaum möglich.

Tho­mas Loo­sen, Lei­ter des Amtes für Umwelt- und Ver­brau­cher­schutz, schließt dar­aus: “Es wird immer wich­ti­ger, im Rah­men eines Was­ser­ma­nage­ments die öko­lo­gisch ver­träg­li­che und gerechte Ver­tei­lung des zur Ver­fü­gung ste­hen­den Was­sers sicher­zu­stel­len. Aus­ufernde Gar­ten­be­wäs­se­rung oder extreme Was­ser­ver­bräu­che in der Land­wirt­schaft müs­sen wir in Frage stel­len und Alter­na­ti­ven fin­den. Durch die Umstel­lung auf Pflan­zen mit gerin­ge­rem Was­ser­be­darf oder moderne Bewäs­se­rungs­tech­ni­ken lässt sich der Was­ser­ver­brauch bei­spiels­weise deut­lich vermindern”.

Was­ser — das Qualitätsproblem
Die Wert­schät­zung unse­res Was­sers nur mit Blick auf die ver­füg­bare Menge wäre unvoll­stän­dig. Sau­be­res Was­ser zur Ver­fü­gung zu haben, ist ebenso wich­tig, und des­halb gilt es Grund- und Ober­flä­chen­was­ser vor Ver­un­rei­ni­gun­gen zu schützen.

In den Gewäs­sern wird eine ste­tig wach­sende Zahl unter­schied­lichs­ter Schad­stoffe gefun­den. Sub­stan­zen aus Feu­er­lösch­schäu­men, Medi­ka­men­ten­rück­stände, Kor­ro­si­ons­schutz­mit­tel, Dün­ge­mit­tel oder Pflan­zen­schutz­mit­tel — die Liste an Stof­fen, die auf unter­schied­lichs­ten Wegen in unsere Gewäs­ser gelan­gen, ließe sich belie­big erwei­tern. Schad­stoffe bein­träch­ti­gen Men­schen, Pflan­zen und Tiere. So ist die Nut­zung von Grund­was­ser in eini­gen Gebie­ten Düs­sel­dorfs auf­grund von Ver­un­rei­ni­gun­gen durch Schad­stoffe aktu­ell unter­sagt. Die erfor­der­li­chen Grund­was­ser­sa­nie­run­gen sind kost­spie­lig und dau­ern Jahr­zehnte. Mehr zu Grund­was­ser­sa­nie­run­gen in Düs­sel­dorf: www.duesseldorf.de/umweltamt/umwelt-und-verbraucherthemen-von-a‑z/altlast

Was­ser schützen
Für viele der auf­ge­führ­ten Pro­bleme exis­tie­ren ein­fa­che Lösun­gen, an denen jede und jeder mit­wir­ken kann: Das Redu­zie­ren des Dün­ge­mit­tel- und Pes­ti­zid­ein­sat­zes im Pri­vat­gar­ten und in der Land­wirt­schaft ver­rin­gert Schad­stoff­ein­träge ins Grund­was­ser. Medi­ka­men­ten­reste gehö­ren in die Rest­müll­tonne und nicht in die Toi­lette. Unkraut auf dem Geh­weg oder in der Gara­gen­ein­fahrt lässt sich statt mit nicht zuläs­si­gen Mit­teln auch mit scho­nen­den Metho­den, etwa per Hand oder mit­tels Abfläm­men besei­ti­gen. Auch im Klei­nen kann so wesent­lich zur Rein­hal­tung des Was­sers und der Gewäs­ser bei­getra­gen werden.

 

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