Schlendern ohne Maske, fröhliches Zuprosten, innige Umarmungen! Und das massenhaft. Das Lokalbüro ging am Mittwoch selbst mal Streife. Zwischen 17 und 18:15 Uhr und 20 bis 22:15 Uhr, im Kielwasser von OSD-Streifen. Und wir mussten eine erschütternde Feststellung machen: Die Wirklichkeit in Altstadt und Rheinufer weicht stark von den vollmundigen Erklärungen der Stadt ab.
Die Stadt sagt: „Aufgrund einer zu großen Ansammlung von Menschen kam es am Mittwochabend, 31. März, am Rheinufer zu einem massivem Personaleinsatz des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) der Landeshauptstadt und der Polizei. Aufgrund der großen Zahl der Versammelten hatte der OSD die Polizei um Vollzugshilfe gebeten.“
Also dieses Großaufgebot hatte sich prima getarnt. Wie auf den Fotos zu erkennen ist, war davon kaum etwas zu sehen. Blöd auch, dass das OSD-Großaufgebot außer Spazierengehen kaum etwas unternommen hat.
Die Stadt sagt weiter: „Zudem ahndeten die OSD-Mitarbeiter und die Polizei von Mittwochnachmittag bis in die Nacht hinein zahlreiche Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung. Die Außendienstkräfte des OSD und die Polizei gingen dabei konsequent gegen die Verstöße vor… Im Einzelnen wurden 224 Menschen überprüft, 174 Gefährderansprachen und Platzverweise vorgenommen sowie 202 Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoßes gegen die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes eingeleitet.“
Die OSD’ler, die wir gesehen haben, flanierten entspannt zwischen Menschentrauben hindurch. Mahnende Worte vermissten wir. Laut Stadt soll es aber insgesamt zu 600 Kontakten zu Corona-Uneinsichtigen gekommen sein. Doppelzählungen? So fleißige Ordnungshüter hätten wir doch mitbekommen müssen.
Vollends absurd wird es aber, wenn der neue OB Keller verspricht: „Das Ordnungsamt wird insbesondere in der Altstadt und am Rheinufer Präsenz zeigen, und das, möglichst ohne die Außenbezirke zu vernachlässigen.“
Na da lädt das Lokalbüro Herrn Dr. Keller gern mal nach Bilk oder Gerresheim ein. Wenn da überhaupt mal ein OSD’ler auftaucht, dann nur, um Knollen zu schreiben. Ansammlungen maskenloser Gestalten — zum Beispiel an der Heyestraße — sind denen völlig schnuppe.
Bei allem Verständnis für Corona-Müdigkeit — aber so geht’s einfach nicht. Weil sich coole Gestalten nicht mehr an Pandemie-Beschränkungen halten, das auch nicht mit dem nötigen Nachdruck durchgesetzt wird, müssen die Einsichtigen unter sich ewig wiederholenden, neuerlichen Lockdowns leiden.
Lokalbüro sagt: Das ist asozial !!