Landeshauptstadt nimmt an der Online-Gedenkaktion “#WeRemember” teil/Coronabedingt finden verteilt über das Stadtgebiet verschiedene kleine, dezentrale Gedenk-Aktionen statt
Am 27. Januar begeht die internationale Staatengemeinschaft den Holocaust-Gedenktag, der den Opfern des nationalsozialistischen Völkermordes an den europäischen Juden gewidmet ist. Der 27. Januar, Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz im Jahr 1945, wurde zugleich 1996 von dem damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zum nationalen Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Seit dieser Zeit begeht auch die Landeshauptstadt Düsseldorf diesen Gedenktag mit Veranstaltungen.
In diesem Jahr werden coronabedingt verschiedene kleine, dezentrale oder digitale Aktionen realisiert. Jenseits der breiten Öffentlichkeit wird es in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller zudem eine Kranzniederlegung im kleinen geladenen Kreis am Holocaust-Mahnmal in Derendorf geben.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Die Opfer des Holocaust und aller anderen Massenverbrechen der nationalsozialistischen Diktatur sind nicht vergessen. Dass in diesem schwierigen Frühjahr trotzdem verschiedene kleine Veranstaltungen verteilt in der Stadt durchgeführt werden, ist ein ganz wichtiges Zeichen: Unsere Erinnerungskultur in Düsseldorf ist vielfältig und kreativ.”
Digitale Fotoaktion “#WeRemember”
Die Mahn- und Gedenkstätte nimmt, wie schon im vergangenen Jahr, an der Online-Gedenkaktion “#WeRemember” des World Jewish Congress teil. Seit dieser Woche postet das Institut über Instagram Düsseldorfer Persönlichkeiten, die sich mit Schildern mit der Aufschrift “#WeRemember” fotografieren ließen und so ein öffentliches Zeichen gegen Judenhass und Antisemitismus setzen. Mit dabei sind unter anderem Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Bürgermeister Josef Hinkel, die Bürgermeisterinnen Clara Gerlach und Klaudia Zepuntke sowie aus der Stadtgesellschaft die Moderatorin Petra Albrecht, der Holocaust-Überlebende Herbert Rubinstein, Volker Neupert (Respekt und Mut), Henrike Tetz (Förderkreis der Gedenkstätte) und viele andere. Die Motive sind täglich auf dem Instagram-Kanal der Mahn- und Gedenkstätte zu finden unter mahn_und_gedenkstaettedus.
Aktionen im Stadtgebiet
Verschiedene Akteurinnen und Akteure planen rund um den 27. Januar Gedenkaktionen. Die Mahn- und Gedenkstätte hat einen Ausschnitt der Aktionen auf der Website www.gedenkstaetteduesseldorf.de und ihrer Facebook-Seite zusammengetragen. Unter anderem werden in verschiedenen Stadtteilen so zum Beispiel Stolpersteine gereinigt, zudem ist ein Gedenken am LSBTIQ+ Erinnerungsort geplant.
#everynamecounts — Großprojektion am Landtag NRW
Die Initiative “#everynamecounts” ist ein digitales Denkmal für die Opfer des Holocausts, das von den “Arolsen Archives” (Suchdienst des Internationalen Roten Kreuzes in Bad Arolsen) konzipiert wurde und nun erstmalig in Düsseldorf gezeigt wird. Die Projektion der Namen von Holocaust-Opfern auf die LED-Wand des nordrhein-westfälischen Landtags wird am 25. Januar bei Einbruch der Dunkelheit gezeigt und dann ab dem Folgetag bis zum 3. Februar zwischen 16 und 20 Uhr — unter Berücksichtgung der geltenden Corona-Regeln — wiederholt. Die Installation, die von dem Künstlerkollektiv “Urbanscreen” erstellt wurde, erinnert an die Schicksale dieser Menschen und gehört zu der Crowdsourcing-Initiative “#everynamecounts”. Tausende von Freiwilligen helfen bereits dabei, das weltweit umfangreichste Archiv über die Opfer und Überlebenden des Nationalsozialismus zu digitalisieren und so ein gemeinsames digitales Denkmal für alle Verfolgtengruppen aufzubauen. Die Installation ruft dazu auf, mitzumachen und “#everynamecounts” zu unterstützen. Für die Präsentation am Landtag von Nordrhein Westfalen zeichnet die “Modern Media” mit ihrem Produzenten Klaus Gendrung verantwortlich. Unterstützt wird die zehntägige Veranstaltung vom Landtag NRW, der Landeshauptstadt Düsseldorf, der Mahn- und Gedenkstätte und der Düsseldorfer Bürgerstiftung DUS-illuminated.
#LichterGegenDunkelheit
Darüber hinaus findet am 27. Januar zum dritten Mal die Aktion “Lichter gegen Dunkelheit” statt, www.lichter-gegen-dunkelheit.de. Auch die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf wird nach Einbruch der Dunkelheit ein sichtbares Zeichen setzen und Teil dieser bundesweiten Aktion sein. Die Fenster der Mahn- und Gedenkstätte werden so farblich von innen beleuchtet. Zwischen 17 und 19 Uhr ist die Illumination an der Fassade zur Mühlenstraße zu sehen.