Neugestaltung durch Studierende schafft Identität mit dem Düsseldorfer Stadtteil
Strom- und Verteilerkästen stehen häufig grau und unscheinbar am Straßenrand. Dennoch prägen sie den öffentlichen Raum. Im Rahmen des Prozesses zur Erneuerung des Stadtteils Garath 2.0 haben vier Studierende des Lehrstuhls Kommunikationsdesign der Hochschule Düsseldorf sieben Strom- und Verteilerkästen künstlerisch gestaltet. Das Quartiersmanagement Garath 2.0 hatte die Idee, die Kästen so zu einem identitätsstiftenden Hingucker für die Garatherinnen und Garather zu machen.
Gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus dem Stadtteil hat das Quartiersmanagement einen Prozess zur Identifikationsbildung in Garath angestoßen — die Umbenennung der Stadtteilnamen in Burgviertel, Kämpenviertel, Schlossviertel und Waldviertel war ebenso Teil dieses gemeinsamen Prozesses zur Imagestärkung.
Als eines der ersten Objekte wurde ein Kasten an der Frankfurter Straße umgestaltet. Er befindet sich im unmittelbaren Umfeld der Parkouranlage, die 2018 als eine der ersten Aktionen mit Mitteln aus der Städtebauförderung im Rahmen des Stadtteilerneuerungsprojekts Garath 2.0 umgesetzt wurde. Die Gestaltung soll auf die Anlage hinweisen. Neben den Motiven und Farben des Waldviertels sind Signets von Parkourläufern eingearbeitet. Weitere Kästen wurden im Schloss‑, Burg- und Kämpenviertel umgestaltet. An der Carl-Friedrich-Goerdeler Straße schmücken nun beispielsweise Violett‑, Orange- und Gelbtöne die Verteilerkästen und weisen auf den Übergang ins Schlossviertel hin.
“Ich finde das neue Design der Kästen sehr ansprechend und freue mich über die Unterstützung der Stadtwerke Düsseldorf und der Deutschen Post AG bei der Umsetzung der Gestaltung”, resümiert Cornelia Zuschke, Beigeordnete der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Darüber hinaus entwickelten die Teilnehmenden des Studiengangs Kommunikationsdesign der Hochschule Düsseldorf in Kooperation mit der Landeshauptstadt Düsseldorf und unter Beteiligung der Garatherrinnen und Garather einen Gestaltungsratgeber für Garath. Die neuen Viertelnamen haben als Leitgeber Inspiration für die künstlerische Gestaltung gedient. Die farbenfrohen Entwürfe stammen von Cornelia Windheuser, Jan Herrmann, Niklas Fels und Marcel Malchin, die sich an den Farben und Formen, die das jeweilige Viertel prägen, orientiert haben. Für das Waldviertel lag es beispielsweise nahe, dass Grün- und Brauntöne die zentralen Farben für die Gestaltung bilden. Die Ideen aus dem Gestaltungsratgeber sind auch die Grundlage für die Gestaltung der Verteilerkästen.
Die Kosten der Umgestaltung belaufen sich auf rund 4.650 Euro und werden gefördert durch den Verfügungsfonds des Projektes “Garath 2.0 – Den Wandel gestalten”. “Bei Interesse weitere Verteilerkästen umzugestalten, können sich interessierte Menschen oder Einrichtungen gerne an das Quartiersmanagement Garath 2.0 wenden”, ergänzt Silke de Roode vom Quartiersmanagement Garath 2.0. Das Stadtteilbüro in der Fritz-Erler-Straße 27 ist dienstags von 14 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr erreichbar oder per E‑Mail an qm-garath@duesseldorf.de. Auch Stadtwerke und Deutsche Post möchten Interessierte ermutigen, Verteilerkästen zu gestalten und freuen sich über Anfragen.
Hintergrundinformationen zu Garath 2.0
Das Projekt “Garath 2.0 – Den Wandel gestalten” hat die Stadt Düsseldorf bereits im Jahr 2016 initiiert, um den Stadtteil Garath zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Insgesamt sollen mehr als 50 Projekte umgesetzt werden. Dazu wurden Gelder aus dem Städtebauförderprogramm “Soziale Stadt”, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) beantragt. Insgesamt werden knapp 30 Millionen Euro in den Stadtteil investiert