Ob es daran liegt, dass Vivian Paul für das Casting dieser Show zuständig war, oder, es sich einfach so ergeben hat, bei dieser Weihnachtsshow punkten die Frauen, nicht nur überlegen, was ihre Anzahl sondern auch was ihre Leistung angeht.
Die drei grazilen Akrobatinnen des Trio Kariba sind der Höhepunkt der Show, und während wir seit Jahren den starken Männern zusahen, wie sie dank ihrer Muskelkraft Figuren bildeten, staunen wir hier über die zierliche und ästhetische Leichtigkeit, mit der es offenbar auch geht. Und ja, irgendwie ein bisschen schöner. Jemile Martinez tut das, was alle Jungs gern können würden, Fußball nicht nur zu spielen, sondern gleichzeitig mit zahllosen Bällen zu jonglieren. Kaum einer sieht hier, wie außergewöhnlich und welche Konzentration es erfordert, den einen Ball auf dem Finger kreisen zu lassen, den zweiten mit dem Kopf immer wieder in die Höhe zu befördern und mit der freien Hand noch ein paar Bälle zu jonglieren. Wer glaubt, das ist so leicht wie Jemile es wirken lässt, möge mal mit seinem rechten Fuß eine 8 auf dem Boden malen und mit seiner Schreibhand eine sieben auf ein Blatt Papier.
Das Comedy Pärchen Sonny und Galina Hayes führen durch den Weihnachtsabend, der Argentinier Agustin Viglione macht die schönsten Seifenblasen der Welt und wer sich am Anfang wundert, wer der Opa eigentlich ist, der den ganzen Abend auf dem Bühnensofa rumlungert, lasse sich überraschen. Wer sich noch an den unvergessenen Konrad Thurano erinnert, kommt hier auf seine Kosten. Die Frage ist nur, ob Professor Wacko es auch bis in die 98 schafft.
Zum Einstimmen auf Weihnachten kann es keinen besseren Platz geben als unser Varieté unter der Rheinbrücke.
Text: Stefanie Koch