Der Arbeits­kreis Ras­sis­mus­kri­ti­sche Schulen,©Constantin Ranke

 

Arbeits­kreis “Ras­sis­mus­kri­ti­sche Schu­len” stellt Hand­rei­chung zum Thema bei Fach­tag vor

Mit­glie­der des Arbeits­krei­ses “Ras­sis­mus­kri­ti­sche Schu­len” haben am Mitt­woch, 14. Juni, im Rah­men eines Fach­ta­ges die neue Düs­sel­dor­fer Hand­rei­chung “Wie Ras­sis­mus an Schu­len begeg­nen?” vor­ge­stellt. Mit der Bro­schüre reagiert der Abeits­kreis auf den hohen Bedarf nach exter­ner Unter­stüt­zung bei den Schu­len. Denn Ras­sis­mus als gesamt­ge­sell­schaft­li­ches Pro­blem macht auch vor Schu­len nicht halt.

Der Arbeits­kreis wurde im Jahr 2021 vom Kom­mu­na­len Inte­gra­ti­ons­zen­trum (KI) Düs­sel­dorf ins Leben geru­fen und ist in die­ser Form ein­zig­ar­tig in Nord­rhein-West­fa­len. Das KI koor­di­niert die Zusam­men­ar­beit und die Tref­fen des Arbeits­krei­ses. Ziel ist es, Düs­sel­dor­fer Schu­len in den Berei­chen Prä­ven­tion von und Inter­ven­tion bei Ras­sis­mus lang­fris­tig zu unter­stüt­zen und hierzu, neben den bis­he­ri­gen Ange­bo­ten, auch neue Unter­stüt­zungs­an­ge­bote zu entwickeln.

Die Hand­rei­chung, ers­tes gemein­sa­mes Pro­dukt des Arbeits­krei­ses, bie­tet Schul­lei­tun­gen, Lehr­kräf­ten und päd­ago­gi­schen Fach­kräf­ten einen Leit­fa­den, der sie dabei unter­stützt, ras­sis­mus­kri­ti­sche Maß­nah­men nach­hal­tig im Rah­men eines Kon­zepts zum Schutz vor Ras­sis­mus zu ver­an­kern. Gleich­zei­tig ver­mit­telt die Hand­rei­chung in einer kom­pak­ten Über­sicht ein Basis­wis­sen zu Ras­sis­mus­kri­tik und deren Bedeu­tung für das Enga­ge­ment gegen Ras­sis­mus an Schulen.

Wei­tere Mit­glie­der des Düs­sel­dor­fer Arbeits­krei­ses “Ras­sis­mus­kri­ti­sche Schu­len” sind: das Amt für Schule und Bil­dung (Zen­trum für Schul­psy­cho­lo­gie, Regio­na­les Bil­dungs­büro), das städ­ti­sche Jugend­amt (Jugend­för­de­rung), die Stabs­stelle Anti­dis­kri­mi­nie­rung im Amt für Gleich­stel­lung und Anti­dis­kri­mi­nie­rung, SABRA (Ser­vice­stelle für Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­ar­beit der Jüdi­schen Gemeinde Düs­sel­dorf), die Inte­gra­ti­ons­agen­tu­ren der Arbei­ter­wohl­fahrt Düs­sel­dorf, der Cari­tas Düs­sel­dorf, des Deut­schen Roten Kreu­zes Düs­sel­dorf, der Dia­ko­nie Düs­sel­dorf, des Kin-Top e. V. und des Mul­ti­kul­tu­rel­len Forums Düs­sel­dorf sowie das Bun­des­pro­gramm Respekt Coa­ches des Jugend­mi­gra­ti­ons­diens­tes der Dia­ko­nie Düs­sel­dorf und die Part­ner­schaft für Demo­kra­tie Düsseldorf/Demokratie leben! in Düsseldorf.

Poetry Slam, Vor­träge und Workshops
Im Rah­men des Fach­tags wur­den die Inhalte der Hand­rei­chung über Vor­träge und Work­shops prä­sen­tiert. Unter den Teilnehmer*innen waren Mitarbeiter*innen der Bezirks­re­gie­rung ebenso ver­tre­ten wie Schulleiter*innen, Lehrer*innen, Schulsozialarbeiter*innen und wei­te­res päd­ago­gi­sches Per­so­nal an Schu­len sowie zu dem Thema Ras­sis­mus tätige Multiplikator*innen.

Die Ver­an­stal­tung begann mit einer Begrü­ßung durch die Lei­te­rin des Kom­mu­na­len Inte­gra­ti­ons­zen­trums, Anna-Maria Weih­rauch. Sie ver­wies auf die Aus­sage des bekann­ten Sozio­lo­gen Ala­din El-Mafaalani, dass wir alle von Ras­sis­mus betrof­fen sind, als nega­tiv Betrof­fene oder als posi­tiv Pri­vi­le­gierte, und damit auch alle in der Ver­ant­wor­tung ste­hen, Ras­sis­mus auf­zu­de­cken und abzubauen.

Die Düs­sel­dor­fer Slam-Poe­tin Aylin Celik trug anschlie­ßend zwei ein­drück­li­che Texte über Ras­sis­mus vor. Die sich anschlie­ßen­den Vor­träge von Prof. Dr. in Aysun Doğ­muş aus wis­sen­schaft­li­cher Per­spek­tive und von Hila Rah­man aus der Pra­xis her­aus fass­ten die Ansätze zur Prä­ven­tion und Inter­ven­tion bei Ras­sis­mus an Schu­len zusammen.

Prof. Dr. in Aysun Doğ­muş lehrt an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Ber­lin, Insti­tut für Erzie­hungs­wis­sen­schaft, im Fach­ge­biet Leh­ren und Ler­nen in der Migra­ti­ons­ge­sell­schaft. In ihrem Vor­trag stellte sie die Her­aus­for­de­rung dar, über Ras­sis­mus in Schu­len zu spre­chen. Im Sinne einer ras­sis­mus­kri­ti­schen Per­spek­tive ging es dabei auch um die The­ma­ti­sie­rung der eige­nen Ver­wo­ben­hei­ten mit dem in der Gesell­schaft vor­han­de­nen Ras­sis­mus. Hila Rah­man war bis zu die­sem Jahr Mit­ar­bei­te­rin der DRK Ser­vice­stelle Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­ar­beit Düs­sel­dorf und zeigte in ihrem Vor­trag auf, wie jede Fach­kraft sicher und kom­pe­tent bei Ras­sis­mus­vor­fäl­len ein­grei­fen kann.

Wäh­rend der Mit­tags­pause konn­ten die Teilnehmer*innen einige Anbieter*innen aus der Hand­rei­chung auf einem Markt der Mög­lich­kei­ten per­sön­lich ken­nen­ler­nen und sich mit poten­ti­el­len Kooperationspartner*innen ver­net­zen. Die anschlie­ßen­den Work­shops boten die Gele­gen­heit, sich ver­tieft mit einem Aspekt der ras­sis­mus­kri­ti­schen Arbeit an Schu­len zu befas­sen, unter ande­rem zum Umgang mit Ras­sis­mus in Lehr­ma­te­ria­lien sowie zur Eta­blie­rung eines inter­sek­tio­nal aus­ge­rich­te­ten Schutzkonzepts.

Die kom­plette Hand­rei­chung “Wie Ras­sis­mus an Schu­len begeg­nen?” steht ab sofort allen Schu­len, aber auch wei­te­ren Inter­es­sier­ten hier zur Ver­fü­gung. Die Mit­glie­der des Arbeits­krei­ses “Ras­sis­mus­kri­ti­sche Schu­len” wer­den den Düs­sel­dor­fer Schu­len im Laufe des Jah­res 2023 ver­schie­dene Fort­bil­dungs­an­ge­bote zu Inhal­ten der Hand­rei­chung anbie­ten und ihre Zusam­men­ar­beit zur Unter­stüt­zung der Schu­len mit wei­te­ren Ange­bo­ten fortsetzen.

Wei­tere Infor­ma­tio­nen gibt es beim: Kom­mu­na­len Inte­gra­ti­ons­zen­trum (KI) Düs­sel­dorf, Amt für Migra­tion und Inte­gra­tion, Kon­takt­per­so­nen sind Anne Die­ren­feldt und Man­fred Schloß­han, E‑Mail-Adresse ki-rassismuskritik@duesseldorf.de