Orgel­pfei­fen im Innen­raum der Empo­ren­or­gel in St. Lam­ber­tus, Düs­sel­dorf© Do Hyun Kim

 

Wenn am mor­gi­gen Diens­tag­nach­mit­tag die Trans­port­las­ter der Orgel­bauer Ekke­hard Fehl und Karl Schuke auf den Stift­s­platz rol­len, wird in der Düsseldorfer Mut­ter­kir­che St. Lam­ber­tus in der Alt­stadt für einige Zeit nichts mehr so sein wie gewohnt: In den kom­men­den Mona­ten erfolgt eine grund­le­gende Sanie­rung der gro­ßen Rie­ger-Orgel der Basilika.

In weit über 6000 Ein­zel­teile wird dafür das zen­trale Kir­chen­in­stru­ment zer­legt. Alle Pfei­fen müssen aus­ge­baut und gerei­nigt, Wind­la­den sowie Regis­ter­me­cha­nik überprüft und brand­schutz­re­le­vante Arbei­ten ausgeführt wer­den. In der his­to­risch gewach­se­nen Haupt­kir­che Düsseldorfs wer­den dann Gerüst, Winde, Gal­gen und Pfei­fen­ge­stelle das Bild genauso prägen wie ihre zahl­rei­chen Sehenswürdigkeiten. Nach Abschluss der Arbei­ten wird die Orgel in all ihren Ein­zel­tei­len wie­der wie ein klein­tei­li­ges Puz­zles zusammengesetzt.

Nie­mand muss in der Zeit der Sanie­rungs­ar­bei­ten auf die gewohnt hoch­klas­sige Orgel­mu­sik in der Pfar­rei ver­zich­ten, denn es gibt sowohl eine Turm- als auch eine Chor­or­gel. Sie können gemein­sam bespielt, aber auch ein­zeln ein­ge­setzt wer­den. Zuerst erfolgt die Sanie­rung der Empo­ren­or­gel, währenddessen die Chor­or­gel ihren Dienst tut. In der dann fol­gen­den Arbeits­phase verhält es sich genau andersherum.

Diese Handwerks‑, Klang- und Bau­ar­bei­ten sind ein­drucks­voll und neh­men meh­rere Monate in Anspruch. Ermöglicht durch die finan­zi­elle Unterstützung und das Enga­ge­ment vie­ler Förderer, freut sich Stadt­de­chant Frank Heid­kamp sehr auf den Pro­jekt­start: „Kein ande­res Instru­ment gehört so selbstverständlich zu jeder Form von Got­tes­dienst wie die Orgel. Sie steht für die Ein­heit von Musik und Lit­ur­gie. Wir dan­ken allen, die die­ses Pro­jekt Wirk­lich­keit wer­den las­sen: Der Bürgerstiftung St. Lam­ber­tus, der Erzdiözese, zahl­rei­chen wei­te­ren Spen­dern und unse­rem Kan­tor Alex­an­der Niehues.“

Lam­ber­tus­kan­tor Alex­an­der Nie­hues ergänzt: „Die Orgel hat als kir­chen­mu­si­ka­li­sches Instru­ment eine zen­trale Stel­lung: Sie ist es, die den Wor­ten, Gebe­ten und Lie­dern Ton und Klang ver­leiht. Mit die­ser Sanie­rungs­maß­nahme wird das der­zei­tige Instru­ment nicht nur für die Zukunft erhal­ten, son­dern es wird ihm auch sein klang­li­cher Cha­rak­ter zurückgegeben.“

Als his­to­risch gewach­sene Mut­ter­kir­che Düs­sel­dorfs kommt St. Lam­ber­tus auch heute noch eine beson­dere Bedeu­tung zu. Neben zahl­rei­chen kunst­his­to­ri­schen Sehens­wür­dig­kei­ten kann die Basi­lika Minor auf eine lange Orgel­ge­schichte ver­mut­lich bis hin­ein ins 15. Jahr­hun­dert zurückblicken.

 

werbung