Feierlicher Start im Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen
Im Behrensbau am Mannesmannufer, dem Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen, waren die Plätze dicht besetzt, als der Düsseldorfer Tag des offenen Denkmals 2023 am gestrigen Sonntag, 10. September, feierlich eröffnet worden ist. Zum Auftakt hatten die Landeshauptstadt Düsseldorf gemeinsam mit der Stiftung Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen geladen, um der beliebten, bundesweiten Kulturveranstaltung in ihrem 30. Jubiläumsjahr einen gebührenden Rahmen zu geben. Die Leiterin des Instituts für Denkmalschutz und Denkmalpflege, Svenja Schrickel, führte durch die informationsreiche Veranstaltung.
Zunächst sprach der Vorsitzende des Stiftungspräsidiums, Prof. a. D. Dr. Hans Walter Hütter, begrüßende Worte und gab Einblicke in die Zukunft des Hauses, das in den kommenden Jahren museal umgebaut werden soll. Der Vorsitzende betitelte das Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen als das derzeit größte Museumsprojekt Deutschlands.
Cornelia Zuschke, Beigeordnete für Planen, Bauen, Wohnen und Grundstückswesen der Landeshauptstadt Düsseldorf, warf einen Blick zurück in das Jahr 1993, als sie als Denkmalpflegerin selbst den ersten Tag des offenen Denkmals aktiv mitgestaltete und schon damals keinen Zweifel am Erfolg des Events hatte. Die für Denkmalschutz zuständige Dezernentin war überzeugt, dass die Veranstaltung dem Bedürfnis der Menschen entspricht, vertraute und lieb gewonnene historische Bauten und Orte zu ergründen und mehr über sie zu erfahren. Sie dankte besonders der haupt- und ehrenamtlichen “Denkmal-Community”, die den gestrigen Tag an über 40 Orten in Düsseldorf gestaltet hat.
Aber auch neue Talente im Denkmalschutz, wie eine zukunftsfähige Verbindung von Gebäudeertüchtigung und Klimaschutz sowie Energieeinsparung und neue Technologien auch bei Denkmälern wurden von der Beigeordneten offen thematisiert. Damit spach sie eine Einladung zu einem weitergreifenderen Diskurs als bisher geführt aus: “Wir müssen uns offen über diese Zukunftsthemen austauschen und gemeinsam demokratisch auch auf schwierige Entscheidungen schauen.” Das bedeutet, so die Beigeordnete, dass gängige Abwägungen im Denkmalschutz einen Themenzuwachs um brennend aktuelle Klimaaspekte erfahren. “Hier brauchen wir Lösungen statt Positionen”, sagte Cornelia Zuschke.
Im Vortrag von Prof. Dr. Thorsten Scheer erfuhren die rund 60 Gäste interessante Details zum Behrensbau, zu seiner Geschichte und Architektur und nicht zuletzt über seinen berühmten Entwurfsverfasser Peter Behrens. Der Künstler, so der Hochschulprofessor, wäre heute sicherlich sehr zufrieden, dass sich die geplante Multifunktionalität des Gebäudes, seinerzeit eine Innovation, in über 110 Jahren bestätigt hat.
Viel Beifall erntete das junge Klarinettentrio der Clara-Schumann-Musikschule, das der Veranstaltung seinen feierlichen Rahmen verliehen hat.