Die Neu­ge­stal­te­ten Samm­lungs­räume im Kunstpalast,©Stefan Müller

 

Eröff­nung am 21. November

Der Kunst­pa­last eröff­net nach drei­jäh­ri­ger Moder­ni­sie­rung und Sanie­rung rundum erneu­ert: Der 5.000 Qua­drat­me­ter große Samm­lungs­rund­gang wurde räum­lich und inhalt­lich voll­kom­men neu gestal­tet. Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf inves­tierte rund 50 Mil­lio­nen Euro in den Umbau.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler: “Nach drei Jah­ren erstrahlt der Kunst­pa­last in neuem Glanz und berei­chert die Kunst­me­tro­pole Düs­sel­dorf um ein wei­te­res High­light. Mit sei­ner umfas­sen­den Samm­lung bie­ten die neuen Räum­lich­kei­ten ein Ange­bot, das Kunst­ken­ner und inter­es­sierte Neu­ein­stei­ger ohne Vor­er­fah­rung glei­cher­ma­ßen anspricht. Ein Ort, der Kunst für alle bie­tet und somit Men­schen unter einem Dach zusam­men­bringt und zum Aus­tausch anregt.”

Ab Diens­tag, 21. Novem­ber, kön­nen die Besu­che­rin­nen und Besu­cher die neuen Räum­lich­kei­ten der Samm­lung des Hau­ses erkun­den. In der ers­ten Woche ist der Ein­tritt kos­ten­frei. Von rund 130.000 Objek­ten, die der Kunst­pa­last besitzt und ver­wahrt, wer­den etwa 800 Werke aus elf Jahr­hun­der­ten gezeigt. Der chro­no­lo­gi­sche Rund­gang durch 49 Räume schlägt einen Bogen von der Kunst des Mit­tel­al­ters über die Samm­lungs­schwer­punkte des 19. Jahr­hun­derts bis zur Gegen­warts­kunst. Neben gro­ßen Namen sind auch weni­ger bekannte, zum Teil noch nie aus­ge­stellte oder erst kürz­lich neu erwor­bene Arbei­ten zu sehen.

Felix Krä­mer, Gene­ral­di­rek­tor Kunst­pa­last: “Die Bedürf­nisse und Fra­gen der Muse­ums­be­su­che­rin­nen und ‑besu­cher sind heute nicht mehr die glei­chen wie vor zehn oder zwan­zig Jah­ren. Die­sen Wan­del genau zu beob­ach­ten und dar­auf zu reagie­ren ist eine ent­schei­dende Her­aus­for­de­rung, der wir uns stel­len. Unser Ziel ist es, sich in das Publi­kum hin­ein­zu­ver­set­zen und auch Men­schen anzu­spre­chen, die den Muse­ums­be­such nicht von Kind­heit an ken­nen. Ein Muse­ums­be­such soll nicht nur Erkennt­nisse ver­mit­teln und neue Ein­drü­cke hin­ter­las­sen, son­dern auch Spaß machen. Damit das Gesamt­erleb­nis stimmt, braucht es mehr als gute Aus­stel­lun­gen — das fängt bei der Haus­ord­nung an und endet bei der Spei­se­karte des Restaurants.”

Haupt­foyer zeigt Videokunst

Für den Umbau konn­ten “Sie­ber Archi­tek­ten” in einer euro­pa­wei­ten Aus­schrei­bung gewon­nen wer­den. Gemein­sam mit Felix Krä­mer und dem Kunst­pa­last-Team plan­ten sie eine Zusam­men­füh­rung der bei­den Gebäu­de­teile des Kunst­pa­las­tes — dem Samm­lungs­flü­gel und dem Aus­stel­lungs­flü­gel — sowie die Errich­tung eines Aus­stel­lungs­par­cours, der den Anfor­de­run­gen eines Muse­ums im 21. Jahr­hun­dert gerecht wird. Die Aus­stel­lungs­ar­chi­tek­tur zielt dar­auf ab, die Besu­chen­den auf eine Reise durch die Samm­lung des Kunst­pa­las­tes mitzunehmen.

Ab sofort ist die Samm­lung ebenso wie die Son­der­aus­stel­lun­gen über den Haupt­ein­gang und das zen­trale Foyer erreich­bar. Sie erhält dadurch mehr Sicht­bar­keit und erfährt eine Auf­wer­tung. Zudem wur­den neue Ver­an­stal­tungs­räume wie das Restau­rant “Anna Maria” im his­to­ri­schen Durch­gang sowie die dar­über­ge­le­gene Aus­sichts­platt­form mit einem ein­zig­ar­ti­gen Blick über den gesam­ten Ehren­hof bis hin zur Ton­halle geschaf­fen. Groß­zü­gig geschwun­gene Trep­pen und frei­ge­legte Fens­ter sor­gen für helle und offene Räume.

Im Rah­men der Neu­prä­sen­ta­tion wurde auch der Ein­gangs­be­reich des Muse­ums künst­le­risch gestal­tet: Im Haupt­foyer sind wech­selnde Video­kunst-Pro­jek­tio­nen loka­ler sowie inter­na­tio­na­ler Künst­le­rin­nen und Künst­ler zu sehen, die alle Besu­chen­den des Hau­ses direkt beim Ein­tritt emp­fan­gen und über sämt­li­che Stock­werke sicht­bar sind. Alle sechs Monate wird eine neue Arbeit für die Kup­pel des Kunst­pa­las­tes mit mehr als 13 Metern Durch­mes­ser ent­ste­hen. Die auf die spe­zi­elle Raum­si­tua­tion zuge­schnit­te­nen Video­kunst­werke wer­den Teil der Samm­lung “Zeit­ba­sierte Medien” im Kunstpalast.

Muse­ums-App mit AR-Fea­tures und Audioguides

Dar­über hin­aus erwei­tert die Kunst­pa­last-App den Muse­ums­be­such auch um eine digi­tale Dimen­sion. Die App steht den Besu­chen­den kos­ten­frei zur Ver­fü­gung und ver­bin­det Aug­men­ted-Rea­lity-Fea­tures mit den Funk­tio­nen eines Audio­gui­des, ver­mit­telt Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen und bie­tet auch spie­le­ri­sche Ele­mente. Für Kin­der ist in Zusam­men­ar­beit mit dem Düs­sel­dor­fer Unter­neh­men “Tonies” eine eigene, über die Tonie­box abspiel­bare Audio­tour ent­stan­den, die drei- bis acht­jäh­rige Besu­che­rin­nen und Besu­cher von Sta­tion zu Sta­tion durch die Samm­lung führt. Der Künst­ler und Illus­tra­tor Chris­toph Nie­mann hat exklu­siv für den Kunst­pa­last Räume kon­zi­piert, die bei klei­nen und gro­ßen Besu­che­rin­nen und Besu­cher Fra­gen zu Wahr­neh­mung und Illu­sion aufwerfen.

Legen­dä­res Cream­cheese öff­net im Kunst­pa­last wieder

Ein wei­te­res High­light ist die Rekon­struk­tion des legen­dä­ren “Cream­cheese.” Das legen­däre Lokal, 1967 unweit der Kunst­aka­de­mie eröff­net, war euro­pa­weit der erste Club und Treff­punkt für die Kunst- und Musik­szene. Bestückt mit den ori­gi­na­len damals dort aus­ge­stell­ten Wer­ken von Gün­ther Uecker, Ger­hard Rich­ter, Daniel Spoerri und wei­te­ren Künst­lern ist der The­ken­be­reich die­ser legen­dä­ren Kneipe im Kunst­pa­last rekon­stru­iert wor­den. Wäh­rend der regu­lä­ren Öff­nungs­zei­ten Teil des Samm­lungs­rund­gangs, lädt der Cream­cheese-Raum dar­über hin­aus frei­tags und sams­tags mit Drinks und Musik aus den 1960er- und 1970er-Jah­ren auch zum Ver­wei­len bis in die spä­ten Abend­stun­den ein. Nach der Schlie­ßung erwarb der Kunst­pa­last 1978 die künst­le­ri­sche Innen­aus­stat­tung des Cream­cheese, des­sen Bar­be­reich nun detail­liert und in enger Abstim­mung mit den Künst­lern Gün­ther Uecker, Heinz Mack und dem Nach­lass von Fer­di­nand Kri­wet rekon­stru­iert wurde.

Werbung