Eck­hard Kranz, Vor­sit­zen­der Freun­des­kreis Stadt­mu­seum Düs­sel­dorf e. V., Bei­geord­nete Miriam Koch, Direk­to­rin Dr. Susanne Anna und Michael Kort­län­der, 1. Vor­sit­zen­der VdDK 1844, (v.l.) stell­ten die Son­der­aus­stel­lung im Stadt­mu­seum vor,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Uwe Schaffmeister

 

Beson­dere Expo­nate zur wech­sel­vol­len Geschichte

Das Stadt­mu­seum Düs­sel­dorf, Ber­ger Alle 2, fei­ert in die­sem Jahr sein 150-jäh­ri­ges Bestehen mit einer Son­der­aus­stel­lung, die beson­dere Stü­cke aus der stän­di­gen Samm­lung zeigt. Die dadurch in den Räu­men ent­stan­de­nen klei­ne­ren und grö­ße­ren Lücken haben Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus Düs­sel­dorf mit Wer­ken geschlos­sen, die eigens für den Raum geschaf­fen oder aus­ge­sucht wur­den. Die Aus­stel­lung “1874/2024 — 150 Jahre Stadt­mu­seum” wird am Mitt­woch, 7. Februar, 18 Uhr, offi­zi­ell eröff­net. Der Ein­tritt ist am Eröff­nungs­tag kostenfrei.

Miriam Koch, Bei­geord­nete für Kul­tur und Inte­gra­tion, stellte die Son­der­aus­stel­lung im Vor­feld mit vor: “Mit 150 Jah­ren Wir­ken, Erklä­ren und Begeis­tern ist das Stadt­mu­seum eine echte Insti­tu­tion in der Düs­sel­dor­fer Kul­tur­land­schaft. Die Jubi­lä­ums­aus­stel­lung zeigt ein­drucks­voll, wie Gene­ra­tio­nen von Besu­che­rin­nen und Besu­chern die bewe­gende Geschichte der Lan­des­haupt­stadt ver­mit­telt wurde. Dank der viel­fäl­ti­gen digi­ta­len Mög­lich­kei­ten wird das Stadt­mu­seum auch in Zukunft die Men­schen in sei­nen Bann ziehen.”

Das Stadt­mu­seum hat als ältes­tes Düs­sel­dor­fer Museum seit sei­ner Grün­dung im Jahr 1874 eine wech­sel­volle Geschichte. Die Jubi­lä­ums­aus­stel­lung prä­sen­tiert sie im gesam­ten Haus: Zeit­ge­nös­si­sche Muse­ums­kon­zepte und eine vir­tu­elle Schau lei­ten die Aus­stel­lung ein. Im Zen­trum ste­hen die Muse­ums­idee des Pro­tek­tors Prinz Georg von Preu­ßen und seine Samm­lung. Zudem zei­gen und kom­men­tie­ren Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer ihre Lieb­lings­expo­nate aus den Bestän­den des Stadtmuseums.

In der Jubi­lä­ums-Aus­stel­lung wird das Pro­to­koll der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung aus dem Stadt­ar­chiv mit dem “Beschluß zur Grün­dung des his­to­ri­schen Muse­ums” vom 5. Mai 1874 prä­sen­tiert — so star­tete die bewegte Geschichte des Stadt­mu­se­ums Düs­sel­dorf. Allein an sie­ben ver­schie­de­nen Stand­or­ten war es seit­dem unter­ge­bracht. 1963 fand es mit dem Palais Spee schluss­end­lich ein dau­er­haf­tes Zuhause.

Wie die Räume wech­sel­ten der Name und die Zustän­dig­kei­ten. Erst 1963 erhielt das Haus auf Dauer eine eigen­stän­dige Lei­tung und wurde in “Stadt­ge­schicht­li­ches Museum” umbe­nannt, was jedoch 1980 erneut in “Stadt­mu­seum” geän­dert wurde. Durch Schen­kun­gen von Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fern oder von Mäze­nen wie dem Prin­zen Georg von Preu­ßen wuchs der Bestand zudem wei­ter. Das vor 1691 ent­stan­dene Gemälde der Kur­fürs­tin Anna Maria Luisa de’ Medici ist Teil der Aus­stel­lung und eine Schen­kung von Prinz Georg von Preu­ßen. Der Prinz bewegte sich zeit­le­bens am liebs­ten in Künst­ler­krei­sen und über­nahm 1880 das Pro­tek­to­rat des Hauses.

Auch Ankäufe erwei­ter­ten die musea­len Samm­lun­gen, so dass diese heute inhalt­lich von Zeug­nis­sen der Prä­his­to­rie bis in die Gegen­wart, von Mam­mut­zäh­nen über Ölge­mälde bis zur “Dröp­pel­minna” – von der eben­falls in der Aus­stel­lung ein Exem­plar gezeigt wird – rei­chen. Der Bestand des Stadt­mu­se­ums Düs­sel­dorf weist somit eine enorme Viel­falt auf, die dazu führte, dass das Haus mehr­fach Bestände an spä­ter gegrün­dete Düs­sel­dor­fer Ein­rich­tun­gen wie das Het­jens — Deut­sches Kera­mik­mu­seum, das Kunst­mu­seum oder das Stadt­ar­chiv abgab.

Direkte Betei­li­gung der Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düsseldorfer

Seit dem Umzug in das Gale­rie­ge­bäude am Burg­platz 1879 bringt das Stadt­mu­seum Inter­es­sier­ten die Geschichte ihrer Stadt und ihrer Region in Aus­stel­lun­gen näher. In den 1980er- und 1990er-Jah­ren lag ein Schwer­punkt der Muse­ums­ar­beit in der Auf­ar­bei­tung der Nazi-Jahre in Düs­sel­dorf und in der Auf­ar­bei­tung des Schick­sals der jüdi­schen Bevölkerung.

Seit der Jahr­tau­send­wende macht sich das Stadt­mu­seum als “fra­gen­des Museum” und par­ti­zi­pa­ti­ves Haus dafür stark, zum Dis­kus­si­ons­fo­rum der Stadt­ge­sell­schaft zu wer­den. Es bie­tet viel­fäl­tige Mög­lich­kei­ten zur akti­ven Teil­nahme und zur Dis­kus­sion von Fra­gen zur Gegen­wart und Zukunft der Stadt Düsseldorf.

Wei­te­res High­light der Jubi­lä­ums­aus­stel­lung: Meh­re­rer Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer, die sich auf ver­schie­de­nen Wegen für Stadt und Stadt­ge­sell­schaft stark gemacht haben, such­ten sich aus dem Fun­dus des Muse­ums ihr Lieb­lings­bild aus. Dar­un­ter ist unter ande­rem das Por­trait des Künst­lers Wil­helm Hen­sel aus dem Jahr 1847, das von dem Vor­stands­vor­sit­zen­den der Jüdi­schen Gemeinde in Düs­sel­dorf, Dr. Oded Horo­witz, aus­ge­wählt wurde und Felix Men­dels­sohn-Bar­tholdy zeigt. Auch das Gemälde “Zeit­ge­nos­sen” von Arthur Kauf­mann aus dem Jahr 1925, das die Prot­ago­nis­ten der Düs­sel­dor­fer Kunst­szene zeigt und zu den Schlüs­sel­ex­po­na­ten des Hau­ses gehört, wird prä­sen­tiert. Letz­te­res wurde von dem bekann­ten Künst­ler Jac­ques Tilly ausgewählt.

Das vir­tu­elle Museum

Neben den digi­ta­li­sier­ten Bestän­den, die über das Por­tal “d:kult” unter https://emuseum.duesseldorf.de zu fin­den sind und deren Zahl ste­tig wächst, zeigt das Museum eine ganz neu zum Jubi­läum erstellte vir­tu­elle Aus­stel­lung. Sie ist für alle Inter­es­sier­ten über das Por­tal der Deut­schen Digi­ta­len Biblio­thek abruf­bar und lädt zu einer Tour – illus­triert mit Objek­ten des Muse­ums – durch Sta­tio­nen der beweg­ten Muse­ums­ge­schichte von 1874 bis heute ein.

Die Aus­stel­lung wird von Vor­trä­gen und Füh­run­gen sowie Fami­lien- und Schul­an­ge­bo­ten beglei­tet und läuft bis zum 11. August 2024. Wei­tere Infor­ma­tio­nen und Ter­mine sind online unter: www.duesseldorf.de/stadtmuseum abruf­bar. Zur Aus­stel­lung erscheint ein Kata­log in der Schrif­ten­reihe “Stadt­mu­seum” bei www.arthistoricum.net.

Werbung

Wer­bung bitte klicken