Besondere Exponate zur wechselvollen Geschichte
Das Stadtmuseum Düsseldorf, Berger Alle 2, feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen mit einer Sonderausstellung, die besondere Stücke aus der ständigen Sammlung zeigt. Die dadurch in den Räumen entstandenen kleineren und größeren Lücken haben Künstlerinnen und Künstler aus Düsseldorf mit Werken geschlossen, die eigens für den Raum geschaffen oder ausgesucht wurden. Die Ausstellung “1874/2024 — 150 Jahre Stadtmuseum” wird am Mittwoch, 7. Februar, 18 Uhr, offiziell eröffnet. Der Eintritt ist am Eröffnungstag kostenfrei.
Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, stellte die Sonderausstellung im Vorfeld mit vor: “Mit 150 Jahren Wirken, Erklären und Begeistern ist das Stadtmuseum eine echte Institution in der Düsseldorfer Kulturlandschaft. Die Jubiläumsausstellung zeigt eindrucksvoll, wie Generationen von Besucherinnen und Besuchern die bewegende Geschichte der Landeshauptstadt vermittelt wurde. Dank der vielfältigen digitalen Möglichkeiten wird das Stadtmuseum auch in Zukunft die Menschen in seinen Bann ziehen.”
Das Stadtmuseum hat als ältestes Düsseldorfer Museum seit seiner Gründung im Jahr 1874 eine wechselvolle Geschichte. Die Jubiläumsausstellung präsentiert sie im gesamten Haus: Zeitgenössische Museumskonzepte und eine virtuelle Schau leiten die Ausstellung ein. Im Zentrum stehen die Museumsidee des Protektors Prinz Georg von Preußen und seine Sammlung. Zudem zeigen und kommentieren Düsseldorferinnen und Düsseldorfer ihre Lieblingsexponate aus den Beständen des Stadtmuseums.
In der Jubiläums-Ausstellung wird das Protokoll der Stadtverordnetenversammlung aus dem Stadtarchiv mit dem “Beschluß zur Gründung des historischen Museums” vom 5. Mai 1874 präsentiert — so startete die bewegte Geschichte des Stadtmuseums Düsseldorf. Allein an sieben verschiedenen Standorten war es seitdem untergebracht. 1963 fand es mit dem Palais Spee schlussendlich ein dauerhaftes Zuhause.
Wie die Räume wechselten der Name und die Zuständigkeiten. Erst 1963 erhielt das Haus auf Dauer eine eigenständige Leitung und wurde in “Stadtgeschichtliches Museum” umbenannt, was jedoch 1980 erneut in “Stadtmuseum” geändert wurde. Durch Schenkungen von Düsseldorferinnen und Düsseldorfern oder von Mäzenen wie dem Prinzen Georg von Preußen wuchs der Bestand zudem weiter. Das vor 1691 entstandene Gemälde der Kurfürstin Anna Maria Luisa de’ Medici ist Teil der Ausstellung und eine Schenkung von Prinz Georg von Preußen. Der Prinz bewegte sich zeitlebens am liebsten in Künstlerkreisen und übernahm 1880 das Protektorat des Hauses.
Auch Ankäufe erweiterten die musealen Sammlungen, so dass diese heute inhaltlich von Zeugnissen der Prähistorie bis in die Gegenwart, von Mammutzähnen über Ölgemälde bis zur “Dröppelminna” – von der ebenfalls in der Ausstellung ein Exemplar gezeigt wird – reichen. Der Bestand des Stadtmuseums Düsseldorf weist somit eine enorme Vielfalt auf, die dazu führte, dass das Haus mehrfach Bestände an später gegründete Düsseldorfer Einrichtungen wie das Hetjens — Deutsches Keramikmuseum, das Kunstmuseum oder das Stadtarchiv abgab.
Direkte Beteiligung der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer
Seit dem Umzug in das Galeriegebäude am Burgplatz 1879 bringt das Stadtmuseum Interessierten die Geschichte ihrer Stadt und ihrer Region in Ausstellungen näher. In den 1980er- und 1990er-Jahren lag ein Schwerpunkt der Museumsarbeit in der Aufarbeitung der Nazi-Jahre in Düsseldorf und in der Aufarbeitung des Schicksals der jüdischen Bevölkerung.
Seit der Jahrtausendwende macht sich das Stadtmuseum als “fragendes Museum” und partizipatives Haus dafür stark, zum Diskussionsforum der Stadtgesellschaft zu werden. Es bietet vielfältige Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme und zur Diskussion von Fragen zur Gegenwart und Zukunft der Stadt Düsseldorf.
Weiteres Highlight der Jubiläumsausstellung: Mehrerer Düsseldorferinnen und Düsseldorfer, die sich auf verschiedenen Wegen für Stadt und Stadtgesellschaft stark gemacht haben, suchten sich aus dem Fundus des Museums ihr Lieblingsbild aus. Darunter ist unter anderem das Portrait des Künstlers Wilhelm Hensel aus dem Jahr 1847, das von dem Vorstandsvorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, Dr. Oded Horowitz, ausgewählt wurde und Felix Mendelssohn-Bartholdy zeigt. Auch das Gemälde “Zeitgenossen” von Arthur Kaufmann aus dem Jahr 1925, das die Protagonisten der Düsseldorfer Kunstszene zeigt und zu den Schlüsselexponaten des Hauses gehört, wird präsentiert. Letzteres wurde von dem bekannten Künstler Jacques Tilly ausgewählt.
Das virtuelle Museum
Neben den digitalisierten Beständen, die über das Portal “d:kult” unter https://emuseum.duesseldorf.de zu finden sind und deren Zahl stetig wächst, zeigt das Museum eine ganz neu zum Jubiläum erstellte virtuelle Ausstellung. Sie ist für alle Interessierten über das Portal der Deutschen Digitalen Bibliothek abrufbar und lädt zu einer Tour – illustriert mit Objekten des Museums – durch Stationen der bewegten Museumsgeschichte von 1874 bis heute ein.
Die Ausstellung wird von Vorträgen und Führungen sowie Familien- und Schulangeboten begleitet und läuft bis zum 11. August 2024. Weitere Informationen und Termine sind online unter: www.duesseldorf.de/stadtmuseum abrufbar. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in der Schriftenreihe “Stadtmuseum” bei www.arthistoricum.net.