Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder haben am Dienstag, 25. Juni, neue Bevölkerungszahlen für Deutschland veröffentlicht. Diese wurden im Rahmen des Zensus 2022 ermittelt und weisen für die Landeshauptstadt Düsseldorf einen Bevölkerungsstand von 611.258 Personen zum Zensusstichtag 15. Mai 2022 aus.
Die aktuelle Bevölkerungszahl liegt somit um rund 14.000 unter der von IT.NRW fortgeschriebenen bisherigen amtlichen Bevölkerungszahl, welche aus dem Zensus 2011 resultiert. Sie weicht ferner um knapp 42.000 von der aus dem Statistikabzug des Düsseldorfer Einwohnermelderegisters ermittelten Einwohnerzahl ab.
Die nun kommunizierte niedrige Bevölkerungszahl kommt für die Stadt Düsseldorf unerwartet. Für eine abschließende Einschätzung der neuen Bevölkerungszahl fehlen wesentliche Informationen und Kennzahlen aus dem Zensus 2022, die den Kommunen jedoch noch nicht bekannt sind. Erst wenn diese relevanten Informationen vorliegen, kann die Ermittlung der neu festgelegten Bevölkerungszahl nachvollzogen werden. Hier muss die Anhörung im Rahmen des zu erwartenden Festschreibungsverfahrens abgewartet werden.
Mit Blick auf die Deutschen Großstädte zeigt sich, dass nicht nur die Bevölkerungszahl der Stadt Düsseldorf eine deutliche Anpassung erfahren hat. Zwölf der größten deutschen Städte mit einer Bevölkerung von über 500.000 Personen weisen durch den Zensus 2022 eine teilweise deutlich geringere Bevölkerungszahl gegenüber der Fortschreibung des Zensus 2011 aus. Lediglich für drei dieser 15 Städte wurden durch den Zensus 2022 höhere Bevölkerungszahlen ermittelt. Die Bevölkerungszahlen des Zensus 2022 weisen Düsseldorf nun vor Stuttgart als sechstgrößte Stadt Deutschlands aus.
Der Vergleich mit anderen Kommunen in Nordrhein-Westfalen zeigt, dass offensichtlich vor allem einige Kommunen der Rheinschiene Verluste durch den Zensus hinnehmen mussten. Neben Düsseldorf (-2,29%) wurden auch in Köln (-5,90%) und Bonn (-4,32%) die Bevölkerungszahlen nach unten korrigiert. Zu den Städten mit einem höheren Rückgang gehören aber auch Münster (-4,71%), und Bochum (-2,68%). Städte mit einer leichten Zunahme sind Duisburg (+0,19%), Mönchengladbach (+0,52%), Dortmund (+0,90%) und Gelsenkirchen (+0,97%). Die größte Anpassung verzeichnete die Stadt Aachen mit +4,37%.
Insgesamt erhöhen sich bei 18 Kreisen und kreisfreien Städten die Einwohnerzahlen, während sie sich bei rund zwei Drittel (35) reduzieren.
Die neu ermittelten Einwohnerzahlen sind das Resultat eines komplexen Verfahrens im Rahmen des Zensus 2022. Basis ist ein bundesweiter Abzug aller städtischen Melderegister, welche um Angaben aus anderen Quellen ergänzt und dann hinsichtlich Mehrfacherfassungen bereinigt wurden. Zur Ermittlung von weiteren Über- und Untererfassung wurden von IT.NRW Stichprobenadressen festgelegt, an denen durch Erhebungsbeauftrage die dort zum Stichtag 15. Mai 2022 wohnenden Personen festgestellt werden sollten. Anhand dieser Feststellung wurden weitere Anpassungen an dem zugrundeliegenden Einwohnerbestand vorgenommen. Ferner erfolgte eine Vollerhebung an Anschriften mit Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften.
Statistische Informationen und Analysen für Fachplanungen wird das Amt für Statistik und Wahlen weiterhin aus dem Statistikabzug des Einwohnermelderegisters, welches eine anerkannt gute Qualität vorweist, generieren.