Schäden sind Folgen des Orkans “Ela”/ Pflegemaßnahme verändert Bild der Rheinauen zunächst
Die Landeshauptstadt muss entlang des Rheinufers zwischen der Festwiese in Oberkassel und dem Strandbad Lörick rund 250 Bäume stark zurückschneiden. Bei Baumkontrollen wurde festgestellt, dass der sogenannte Kronensicherungsschnitt notwendig ist, um die Bäume verkehrssicher erhalten zu können.
Betroffen sind hauptsächlich Pappeln sowie einzelne Eichen, Ahorn- und Weidenbäume. Der bereits rund 60 bis 70 Jahre alte Baumbestand ist 2014 durch den Orkan “Ela” massiv in den oberen Kronenteilen geschädigt worden. Seitdem sorgt die Stadt dafür, die Bäume durch Pflegemaßnahmen und Rückschnitte so lange wie möglich zu erhalten.
Vorab kontrolliert die Stadt die Bäume auf Nester und Nisthöhlen. Zusätzlich werden die Arbeiten artenschutzrechtlich von einer Biologin begleitet.
Hintergrund:
Direkt nach dem Orkan hat die Stadt die Bäume mit einem aufwändigen Kronensicherungsschnitt – das ist eine extreme Einkürzung der Baumkrone – gepflegt und Ausbrüche fachgerecht nachgearbeitet, sodass die Bäume zeitlich begrenzt weiter erhalten blieben.
Die Pappeln sind im Anschluss daran neu ausgetrieben und haben eine so genannte “Sekundärkrone” entwickelt. An den damaligen Bruch- und Schnittstellen haben sich Äste entwickelt, die nicht tief und fest mit dem Stamm verwachsen sind. Je stärker und schwerer diese Äste werden, desto mehr drohen sie abzubrechen. Dazu kommt, dass die Bäume forstschreitend faulen, denn die Bruch- und Schnittstellen sind Eintrittspforten für holzzersetzende Pilze, die sowohl die Baumkronen als auch den Stamm schädigen. Bei den Kontrollen sind unter anderem große Fruchtkörper des Zunderschwamms erkannt worden. Daraus leitet sich ab, dass die Kernfäule bereits fortgeschritten und die Starkäste in der Krone stark bruchgefährdet sind. Befallene Äste können selbst bei Windstille unvermittelt aus der Baumkrone ausbrechen.
Die Schnittmaßnahmen werden sich noch bis in den Herbst hinziehen. Trotz der extremen Einkürzung der Baumkronen werden die Pappeln allerdings, wie bereits nach den Pflegemaßnahmen nach “Ela”, erneut austreiben und wieder eine Sekundärkrone entwickeln. Mit dem Eingriff gewährt die Stadt die Verkehrssicherheit und sorgt dafür, dass die Bäume noch weitere Jahre als Habitatbäume im Ökosystem erhalten bleiben und zahlreichen spezialisierten Tierarten als Schutz‑, Brut‑, Überwinterungs- und Nahrungsstätte dienen.