Kanadagansbestand auf Stand vor 2017 zurückgegangen, Zahl der Jungvögel sogar auf Stand vor 2009 gesunken
Das Garten‑, Friedhofs- und Forstamt zieht nach dem vierten Jahr des Gänsemanagements eine positive Bilanz. In den Parks zeigt sich ein deutlicher Rückgang von Jungvögeln. Erstmals seit Beginn des Managements wurden auch insgesamt weniger Kanadagänse gezählt.
Beim Gänsemanagement beobachtet das Gartenamt die Anzahl der Kanadagänse in den Parks und im gesamten Stadtgebiet jeweils getrennt. In den Parks hatte sich die Anzahl in den Jahren von 2009 bis 2017 von etwa 329 auf 966 Tiere verdreifacht. Im gesamten Stadtgebiet hatte sich die Anzahl von 700 auf etwa 1.400 Tiere verdoppelt. Mit einem weiteren Anwachsen der Population musste gerechnet werden. Vor dem Hintergrund der Wachstumsraten der Vorjahre wäre für 2021 eine Population in Parks von über 1.300 Kanadagänsen zu erwarten gewesen. Mithilfe des Gänsemanagements wurde erreicht, dass sich die Zahl auf aktuell 878 Tiere in innerstädtischen Grünanlagen verringerte. Dies entspricht in etwa der Anzahl der Tiere vor der Brutsaison 2017.
Reduzierung der Jungvögel durch Gelegemanagement Das Projekt wurde durch einen externen Fachgutachter begleitet und die Eientnahme durch eine Biologin durchgeführt. Mit der fachlichen Begleitung wurden aus jedem gefundenen Gänsenest in den Parkanlagen alle bis auf ein oder zwei Eier entnommen. Das Belassen der Rest-Eier ist notwendig, da die Vögel ansonsten eine weitere Brut beginnen würden. Insgesamt wurden fast 1.100 Eier entnommen.
Nach Abschluss der Eientnahme wurden die Bestände und der Anteil an Jungvögel gezählt. In den Vorjahren betrug der Anteil der Jungvögel stets um 20 Prozent, im Jahr 2013 sogar mehr als 30 Prozent. Die Entnahme von über 900 Kanadaganseiern führte zu einem Jungvogelanteil von unter zehn Prozent im Jahr 2018, 13 Prozent im Jahr 2019, elf Prozent im Jahr 2020 und nur sieben Prozent im Jahr 2021. Zuletzt gab es im Jahr 2009 ähnlich wenige Jungvögel. In den Parks hat sich so auch die Gesamtzahl der Gänse reduziert.
Hinderlich bei der Begrenzung der Gänsepopulation ist das Füttern der Vögel. Nach der Straßenordnung der Landeshauptstadt Düsseldorf besteht bereits ein Fütterungsverbot für wildlebende Tiere, also auch für Kanadagänse. Das Verbot wird durch Mitarbeiter der Stadt kontrolliert und geahndet. Hinweisschilder machen an relevanten Orten in Parkanlagen darauf aufmerksam und sollen so die Öffentlichkeit sensibilisieren.
Trotz aller Anstrengungen bleibt festzuhalten, dass es weiterhin Gänse in den Düsseldorfer Parkanlagen und damit auch Verschmutzungen geben wird. Die Kotbelastung ist trotz rückgängiger Anzahl in einigen Parks immer noch hoch. Für die Hauptzeiten, in denen sich die Gänse in den Parkanlagen aufhalten, wurden die Pflegeintervalle nochmals erhöht, und eine spezielle Reinigungsmaschine wurde angeschafft. In erster Linie werden besonders stark frequentierte Bereiche gereinigt, beispielsweise die Wege und der Wasserspielplatz im Zoopark.
Bedingt durch die hohe Lebenserwartung der Gänse müssen die Bestrebungen zur Reduzierung der Bestände in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.
Hintergrund Nachdem die Population an Kanadagänsen im Stadtgebiet bis 2017 stark angestiegen war, hat die Landeshauptstadt Düsseldorf im Frühjahr 2018 ein Gänsemanagement gestartet. Kern des Konzepts ist ein Gelegemanagement, bei dem gezielt Eier aus den Nestern entnommen werden.