Das stille Leuchten
„Meine Kunst ist keine Antwort. Sie ist eine Frage.” Gottfried Helnwein
Ein kleines Mädchen mit blasser Haut und roten Lippen in einer Militäruniform. Ist das erschreckend oder irritierend? “Das eigentliche Problem ist nicht das, was auf der Leinwand zu sehen ist. Es sind die Bilder in den Köpfen der Betrachter”, betont Gottfried Helnwein.
Er galt lange als “enfant terrible” der internationalen Kunstszene: Gottfried Helnwein schockierte sein Publikum mit hyperrealistischen Bildern von bandagierten, verwundeten Kindern. Jetzt präsentiert der österreichisch-irische Starkünstler neue Gemälde und legendäre Fotoarbeiten bei Geuer & Geuer an der Heinrich-Heine-Allee 19 in Düsseldorf — seine erste Galerie-Ausstellung in Deutschland nach langer Zeit!
“Es ist eine Ehre für uns, diesen Ausnahmekünstler ausstellen zu dürfen”, erklärt Galerist Dirk Geuer, und ergänzt: “In seinen aktuellen Bildern verbindet Gottfried Helnwein verführerische Schönheit mit subtilem Schrecken — das ist beeindruckend und verstörend zugleich.”
Von Freitag, dem 9. April 2021, bis Dienstag, dem 4. Mai 2021, zeigt die Düsseldorfer Galerie unter dem Titel “Das stille Leuchten” mehr als 20 teils großformatige Werke, darunter insgesamt 12 neue Gemälde aus den berühmten Serien “Disasters of War” und “Red Sleep”, die Helnwein eigens für diese Werkschau geschaffen hat. Kunstfans können zudem zwei Selbstporträts des Künstlers aus den frühen 80er Jahren sowie die weltbekannten Foto-Porträts aus der “Faces”-Serie von Mick Jagger, Keith Richards (Rolling Stones), Andy Warhol und anderen Persönlichkeiten bestaunen.
Über den Künstler:
Der 1948 in Wien geborene Maler und Fotograf Gottfried Helnwein, der Malerei bei Rudolf Hausner an der Wiener Akademie der bildenden Künste studiert hat, gilt als einer der erfolgreichsten und bekanntesten, aber auch umstrittensten deutschsprachigen Künstler der Nachkriegszeit.
In seinen hyperrealistischen Ölgemälden thematisiert er das oftmals stille Leiden von Kindern, das zum Beispiel durch Kriegstraumata oder andere Ursachen wie Missbrauch und Gewalt hervorgerufen werden kann. In malerisch minutiöser Perfektion stellt er kindliche Unschuld in Kontrast zu Blut, Verbandszeug, Waffen und Militäruniformen. Über die angedeutete Brutalität macht er die Verletzlichkeit und Schutzbedürftigkeit der Kinder sichtbar.
Das Museum of Modern Art in Los Angeles, die Albertina in Wien, das Ludwig Museum in Köln sowie u.a. auch das State Russian Museum in St. Petersburg führen Werke des Künstlers in ihrem Bestand. Zu seinen Sammlern zählen u.a. Stars wie Sean Penn, Nicolas Cage, Arnold Schwarzenegger, Ben Kingsley und Marius Müller-Westernhagen. Seine große Retrospektive in der Wiener Albertina 2013 verzeichnete einen Rekordwert von über 250 000 Besuchern.
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