Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler (links) und Dr. Bas­tian Fleer­mann, Lei­ter der Mahn- und Gedenk­stätte, am Gedenk­stein an der Kasernenstraße,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

Am Mon­tag­abend, 10. Mai, ist eine ver­suchte Sach­be­schä­di­gung durch Feuer an dem Gedenk­stein erfolgt, der an die in der Pogrom­nacht 1938 nie­der­ge­brannte Syn­agoge an der Kaser­nen­straße erin­nert. Die poli­ti­sche Staats­schutz­ab­tei­lung des Poli­zei­prä­si­di­ums hat die Ermitt­lun­gen auf­ge­nom­men. Stadt­ver­wal­tung, Poli­zei und Jüdi­sche Gemeinde ste­hen in engem Aus­tausch miteinander.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler hat sich vor Ort über den aktu­el­len Sach­stand infor­miert. Das His­sen der israe­li­schen Flagge am Rat­haus, das ursprüng­lich erst für den Jah­res­tag der israe­li­schen Unab­hän­gig­keits­er­klä­rung am 14. Mai 1948 vor­ge­se­hen war, wurde als sicht­ba­res Zei­chen gegen Anti­se­mi­tis­mus auf heute vorgezogen.

“Es macht mich fas­sungs­los und wütend, was hier am gest­ri­gen Abend pas­siert ist”, so Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler in einer ers­ten Reak­tion. “Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf steht nicht nur ganz fest an der Seite unse­rer Jüdi­schen Gemeinde, son­dern ist auch unse­rer Part­ner­stadt Haifa in die­sen Stun­den der Angriffe auf den Staat Israel tief ver­bun­den. Anti­se­mi­tis­mus dul­den wir in Düs­sel­dorf nicht, dafür ste­hen wir aktiv ein.”

Der Ober­bür­ger­meis­ter nimmt damit auch Bezug auf die jüngs­ten Angriffe aus dem Gaza­strei­fen auf Israel. Er erin­nert daran, dass in ganz Israel immer noch Düs­sel­dor­fer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und deren Nach­fah­ren leben, die vor dem Nazi-Regime geflüch­tet und jetzt durch Rake­ten­be­schuss gefähr­det sind.
Hintergrund:

Der Gedenk­stein an der Kaser­nen­straße wurde 1983 auf­ge­stellt. Er erin­nert an die Syn­agoge, die dort 1904 errich­tet und 1938 im Zuge des Novem­ber­po­groms nie­der­ge­brannt wurde. Seit der Nach­kriegs­zeit fin­den dort jähr­lich am 9. Novem­ber, dem Jah­res­tag des Pogroms, Gedenk­ver­an­stal­tun­gen statt, an der Stadt­ge­sell­schaft, Poli­tik, Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten und Ver­bände gemein­sam mit der Jüdi­schen Gemeinde der Opfer des Holo­caust gedenken.