Bür­ger­meis­ter Josef Hin­kel (l.) begrüßt den flä­mi­schen Minis­ter Bart Somers (2.v.r) im Bei­sein von von Till Krä­ge­loh, Geschäfts­füh­rer ZAKK (r.),©Landeshauptstadt Düs­sel­dorf, Ingo Lammert

 

Flä­mi­scher Minis­ter Bart Somers holt sich Anre­gun­gen bei den Lan­des­in­itia­ti­ven “Durch­star­ten in Aus­bil­dung und Arbeit” und “Gemein­sam klappt’s” in Düsseldorf

Junge Men­schen mit unge­si­cher­tem Auf­ent­halts­sta­tus kön­nen jetzt in Düs­sel­dorf “durch­star­ten”: Die Lan­des­in­itia­ti­ven “Durch­star­ten in Aus­bil­dung und Arbeit” und “Gemein­sam klappt’s” beglei­ten sie auf ihrem Weg in den Aus­bil­dungs- oder Arbeits­markt. Sie bie­ten durch indi­vi­du­elle Bera­tungs­an­ge­bote Unter­stüt­zung in allen Lebens­la­gen an. Um sich über den Erfolg der Pro­gramme zu infor­mie­ren, ist eigens Bart Somers, flä­mi­scher Minis­ter für Lokale Ver­wal­tung, Ver­wal­tungs­an­ge­le­gen­hei­ten, Zivil­in­te­gra­tion und Chan­cen­gleich­heit nach Düs­sel­dorf gereist.

Gast­ge­ber für den Besuch des Minis­ters am Don­ners­tag, 7. Okto­ber, war einer der vie­len Koope­ra­ti­ons­part­ner des Pro­gramms, das Kul­tur­zen­trum “zakk”. Beglei­tet wurde er dabei durch Bür­ger­meis­ter Josef Hin­kel und Asli Sevin­dim, Lei­te­rin der Inte­gra­ti­ons­ab­tei­lung des Minis­te­ri­ums für Kin­der, Fami­lie, Flücht­linge und Inte­gra­tion (MKFFI).

Somers, der selbst über die Gren­zen Bel­gi­ens für sein erfolg­rei­ches Inte­gra­ti­ons­kon­zept aus sei­ner Zeit als Bür­ger­meis­ter von Mechelen bekannt ist , zeigte sich beein­druckt: “Ich freue mich über die Ein­la­dung und den län­der­über­grei­fen­den Aus­tausch. So kön­nen Ziel­grup­pen aus bei­den Län­dern von erfolg­rei­chen Pro­jek­ten profitieren.”

Im Fokus des Besuchs stand eine Beson­der­heit in der Umset­zung der Initia­ti­ven in Düs­sel­dorf: “ ‘Durch­star­ten in Aus­bil­dung und Arbeit’ wird in vie­len Kom­mu­nen in Nord­rhein-West­fa­len umge­setzt. In der Lan­des­haupt­stadt wird zusätz­lich ein soge­nann­tes Trauma-Coa­ching und das Pro­gramm ‘Inte­gra­tion durch Social Net­wor­king’ ange­bo­ten”, erklärte Anna-Maria Weih­rauch, Lei­te­rin des Kom­mu­na­len Inte­gra­ti­ons­zen­trums, wel­ches als geschäfts­füh­rende Stelle die zen­trale Steue­rung des Umset­zungs­pro­zes­ses in Düs­sel­dorf verantwortet.

Die bei­den Trauma-Coa­chin­nen Asita Shirali Dik­loo vom Psy­cho­so­zia­len Zen­trum für Flücht­linge Düs­sel­dorf e.V. und Atia Naji­bullah von der Graf Recke Stif­tung berich­te­ten bei dem Besuch von ihrer her­aus­for­dern­den Tätig­keit. “Auf Grund der Erleb­nisse im Her­kunfts­land und auf der Flucht, der unkla­ren Blei­be­per­spek­tive, der Sorge um Fami­lie und Freunde und der Angst vor einer even­tu­el­len Abschie­bung ist die psy­cho­lo­gi­sche Belas­tung bei vie­len Teil­neh­men­den enorm. Hier setzt das Trauma-Coa­ching an”, erläu­terte Dik­loo. Naji­bullah ergänzte: “Es ersetzt keine Trauma-The­ra­pie, son­dern ist ein Brü­cken- und Sta­bi­li­sie­rungs­an­ge­bot. Der Bedarf an die­sem Ange­bot ist sehr groß.”

Ein Fak­tor, der ent­schei­dend zur emo­tio­na­len Sta­bi­li­tät bei­tra­gen kann, sind der Auf­bau und die Pflege eines per­sön­li­chen sozia­len Netz­werks. “Inte­gra­tion durch Social Net­wor­king” hilft genau dabei. Das Pro­gramm wurde im Kom­mu­na­len Inte­gra­ti­ons­zen­trum ent­wi­ckelt und wird nun bei der Dia­ko­nie Düs­sel­dorf umgesetzt.

Das Kul­tur­zen­trum zakk und der Ver­ein Akki betei­li­gen sich als Koope­ra­ti­ons­part­ner mit lang­jäh­ri­ger Erfah­rung in der inter­kul­tu­rel­len Kin­der- und Jugend­ar­beit an der Kon­zep­tion und Umset­zung. Koor­di­na­to­rin Aynur Tön­jes von der Dia­ko­nie und Anto­nia Wil­hel­mus, Lei­te­rin Kom­pe­tenz­zen­trum Interkultur/zakk, erläu­ter­ten, wie viel­fäl­tig die Inter­es­sen der Teil­neh­men­den sind. “Ein Ziel des Pro­gramms ist es, jedem Teil­neh­men­den Anlauf­stel­len für seine ganz per­sön­li­chen Inter­es­sen in Düs­sel­dorf zu ver­mit­teln und über Empower­ment-Work­shops viele Gleich­alt­rige ken­nen zu ler­nen und neue Kon­takte zu knüp­fen”, erläu­ter­ten sie.

Getra­gen wer­den die bei­den Lan­des­in­itia­ti­ven vom Minis­te­rium für Kin­der, Fami­lie, Flücht­linge und Inte­gra­tion (MKFFI) sowie dem Minis­te­rium für Arbeit, Gesund­heit und Sozia­les (MAGS), die für das Gesamt­vor­ha­ben in NRW ins­ge­samt 50 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung stel­len. Die von den För­der­richt­li­nien vor­ge­se­he­nen Pau­scha­len wer­den zu 80 Pro­zent aus Lan­des­mit­teln finan­ziert, 20 Pro­zent trägt die Lan­des­haupt­stadt selbst. Auf­grund der Ver­zö­ge­run­gen durch das aktu­elle Pan­de­mie­ge­sche­hen wurde der För­der­zeit­raum der Initia­tive ver­län­gert und läuft nun bis zum 30. Juni 2023. Wei­tere Infor­ma­tio­nen und Kon­takt­da­ten fin­den sich online auf der Web­site des Kom­mu­na­len Inte­gra­ti­ons­zen­trums Düs­sel­dorf und unter www.durchstarten.nrw.