Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler hat den von Stadt­käm­me­rin Doro­thée Schnei­der auf­ge­stell­ten Ent­wurf des Haus­halts­plans für die Dop­pel­haus­halts­jahre 2024 und 2025 in die heu­tige Rats­sit­zung eingebracht,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie Zanin

 

Ent­wurf des Haus­halts­plans sieht Auf­wen­dun­gen von 3,9 Mil­li­ar­den Euro im Jahr 2024 und 4,0 Mil­li­ar­den Euro im Jahr 2025 vor

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler hat den von Stadt­käm­me­rin Doro­thée Schnei­der auf­ge­stell­ten Ent­wurf des Haus­halts­plans für die Dop­pel­haus­halts­jahre 2024 und 2025 in die heu­tige Rats­sit­zung ein­ge­bracht. In 2024 ste­hen Erträge in Höhe von 3,5 Mil­li­ar­den Euro, Auf­wen­dun­gen in Höhe von 3,9 Mil­li­ar­den Euro gegen­über. Für das Jahr 2025 wer­den Erträge in Höhe von 3,6 Mil­li­ar­den Euro sowie Auf­wen­dun­gen in Höhe von 4,0 Mil­li­ar­den Euro veranschlagt.

“Erst­mals brin­gen wir den Ent­wurf eines Dop­pel­haus­hal­tes ein. Poli­tik und Ver­wal­tung haben so Pla­nungs­si­cher­heit für gleich zwei Jahre. Dies gilt auch für die Umset­zung sämt­li­cher sozia­ler Leis­tun­gen und Pro­jekte von Trä­gern sozia­ler Ange­bote. Durch den Dop­pel­haus­halt kön­nen wir unsere Inves­ti­ti­ons­maß­nah­men, die wir ab dem Jahr 2025 umset­zen wol­len, ohne Haus­halts­auf­stel­lungs- oder Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren an den Start brin­gen. So trägt der Dop­pel­haus­halt aktiv zur Redu­zie­rung der Büro­kra­tie bei. Unsere Pla­nung ist vor­sich­tig. Wir wis­sen, dass die Haus­halts­ab­schlüsse der ver­gan­ge­nen Jahre immer bes­ser ver­lau­fen sind, den­noch wol­len wir ver­ant­wor­tungs­voll wirt­schaf­ten und set­zen daher unse­ren rea­lis­ti­schen Kurs fort”, sagt Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Keller.

Die geplan­ten Jah­res­fehl­be­träge belau­fen sich auf ‑374,6 Mil­lio­nen Euro im Jahr 2024 und ‑365,8 Mil­lio­nen Euro im Jahr 2025. Im Ver­gleich zum beschlos­se­nen Haus­halt 2023 wird deut­lich, dass das Haus­halts­vo­lu­men ins­ge­samt steigt, jedoch die Auf­wen­dun­gen schnel­ler als die Erträge anwach­sen. Dies führt pla­ne­risch zu einer höhe­ren Ver­schul­dung. Ziel muss es sein, die­sen Trend zu durch­bre­chen, um die Lücke wie­der zu schließen.

Die Ursa­chen für die stei­gen­den Fehl­be­träge sind dabei nicht alle haus­ge­macht. So fällt ab 2024 die gesetz­li­che Grund­lage weg, die die Finanz­schä­den aus dem rus­si­schen Angriffs­krieg gegen die Ukraine ergeb­nis­wirk­sam gegen die Bilanz iso­lie­ren (z.B. Zin­sen, Ener­gie, Unter­brin­gungs­kos­ten, 109,1 Mil­lio­nen Euro 2024/2025). Zudem stei­gen die Kos­ten für die Unter­brin­gung geflüch­te­ter und obdach­lo­ser Men­schen (50,9 Mil­lio­nen Euro). Eine stär­kere Betei­li­gung von Bund und Land an die­sen Las­ten wäre hier gebo­ten. Das Gegen­teil ist jedoch der Fall. Die Gemein­de­an­teile an der Ein­kom­mens­steuer fal­len für die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf gerin­ger aus (-80,7 Mil­lio­nen Euro).

“Wir inves­tie­ren in den kom­men­den zwei Jah­ren über 1,1 Mil­li­ar­den Euro. Davon fließt jeder zweite Euro in das Schul- und Bil­dungs­we­sen. Und selbst­ver­ständ­lich ste­hen wir auch in wirt­schaft­lich ange­spann­ten Zei­ten soli­da­risch an der Seite unse­rer ukrai­ni­schen Freunde. An unse­rem viel­fäl­ti­gen Enga­ge­ment hat und wird sich nichts ändern. Ebenso unter­stüt­zen wir mit zahl­rei­chen Pro­jek­ten Flücht­linge und obdach­lose Men­schen hier bei uns in Düs­sel­dorf. Den zuletzt lau­ter gewor­de­nen Vor­wurf, hier nicht genug zu tun, muss ich mit Blick auf unser finan­zi­el­les Enga­ge­ment in die­sem Bereich ent­schie­den zurück­wei­sen”, sagt Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Keller.

Auch die posi­tive Ent­wick­lung der Gewer­be­steuer als größte Ein­nah­me­quelle der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf konnte den auf­ge­zeig­ten Nega­tiv­trend nicht auf­hal­ten. Mit­tel­fris­tig kön­nen aller­dings leichte posi­tive Ten­den­zen fest­ge­stellt wer­den. Die ordent­li­chen Erträge und Finanz­erträge stei­gen kon­ti­nu­ier­lich bis 2028 an. Die ordent­li­chen Auf­wen­dun­gen und Finanz­auf­wen­dun­gen redu­zie­ren sich statt­des­sen in der Mit­tel­frist­pla­nung. Den­noch wei­sen die ordent­li­chen Ergeb­nisse im Pla­nungs­zeit­raum durch­gän­gig Fehl­be­träge aus. Diese ver­rin­gern sich zwar von Jahr zu Jahr, jedoch sind Kon­so­li­die­rungs­maß­nah­men erfor­der­lich, um die wirt­schaft­li­che Situa­tion der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf nach­hal­tig zu stabilisieren.

“Düs­sel­dorf ist das Tor nach Europa für inter­na­tio­nale Unter­neh­men. Kaum ein ande­rer Stand­ort in Deutsch­land hat mehr aus­län­di­sche Direkt­in­ves­ti­tio­nen. Zuletzt haben sich wei­tere 437 Unter­neh­men hier ange­sie­delt. Wir arbei­ten täg­lich daran, die­sen Trend fort­zu­füh­ren. Schließ­lich sind die Gewer­be­steu­ern unsere größte Ein­nah­me­quelle, sie sichern unse­ren Stan­dard”, so Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Keller.

Der heute (7. Sep­tem­ber 2023) ein­ge­brachte Haus­halts­plan­ent­wurf sieht eine voll­stän­dige Inan­spruch­nahme der Aus­gleichs­rück­lage in 2024 und dar­über hin­aus ein Rück­griff auf die All­ge­meine Rück­lage in den Jah­ren 2024 und 2025 vor. Sollte dies im Dezem­ber so beschlos­sen wer­den, müsste der Haus­halt durch die Bezirks­re­gie­rung Düs­sel­dorf geneh­migt wer­den. In der Ver­gan­gen­heit musste der Haus­halts­plan nur ange­zeigt werden.

Daher muss für die kom­men­den Jahre ein Kon­so­li­die­rungs­kon­zept ent­wi­ckelt wer­den, um abseh­bar eine nach­hal­tig sta­bile Haus­halts­lage zu erreichen.

“Die Inves­ti­ti­ons­tä­tig­kei­ten der Lan­des­haupt­stadt bewe­gen sich wei­ter­hin auf hohem Niveau und stei­gen wei­ter an”, erklärt Stadt­käm­me­rin Doro­thée Schnei­der: “Für die Jahre 2024 bis 2028 sind Inves­ti­ti­ons­aus­zah­lun­gen in Höhe von 1.586,9 Mil­lio­nen Euro geplant. Die Schwer­punkte lie­gen im Jahr 2024 beim Schul­bau mit 304,3 Mil­lio­nen Euro, dem ÖPNV mit 74,8 Mil­lio­nen Euro — davon 46,3 Mil­lio­nen Euro für die Stadt­bahn­li­nie U81 — sowie 27,1 Mil­lio­nen Euro für Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen. Zudem sind für Stra­ßen- und Wege­netz 34,7 Mil­lio­nen Euro — davon 5,0 Mil­lio­nen Euro für Rad­we­ge­netze — und für den Ret­tungs­dienst und die Feu­er­wehr — zusam­men 22,9 Mil­lio­nen Euro — ange­setzt. Da diese Inves­ti­tio­nen über Kre­dite finan­ziert wer­den müs­sen, wird der Ergeb­nis­haus­halt zudem durch die aktu­ell stei­gen­den Zin­sen belastet.”

Der inter­ak­tive Haus­halt sowie wei­tere Infor­ma­tio­nen, wie der Vor­be­richt, die Eck­werte zum Ent­wurf der Haus­halts­sat­zung, der Haus­halts­plan­ent­wurf 2024/2025 und der bezirks­be­zo­gene Haus­halt sind über fol­gen­den Link auf­ruf­bar: https://www.duesseldorf.de/finanzen/haushaltsplaene.html