Die Bücher zur Ausstellung zu erhalten in der Mahn- und Gedenkstätte

Die Bücher zur Aus­stel­lung zu erhal­ten in der Mahn- und Gedenkstätte

 

Unter dem Titel “INNOVATIV, ERFOLGREICH, JÜDISCH. Düs­sel­dor­fer Visio­näre: Freund­lich, Schön­dorff, Loewy” zeigt die Mahn- und Gedenk­stätte, Müh­len­straße 29, der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf noch bis Ende Sep­tem­ber 2025 eine Aus­stel­lung über die drei ver­folg­ten und ver­ges­se­nen jüdi­schen Pio­niere Abra­ham Freund­lich, Albert Schön­dorff und Lud­wig Loewy. Ab sofort kann sowohl in der Mahn- und Gedenk­stätte als auch im Buch­han­del der deutsch/englische Aus­stel­lungs­ka­ta­log erwor­ben werden.

Die Aus­stel­lung beleuch­tet die Zeit der Jahr­hun­dert­wende: Drei junge Män­ner ver­hel­fen der deut­schen Indus­trie mit ihren bahn­bre­chen­den Erfin­dun­gen zur Blüte. Sie sind inno­va­tiv, erfolg­reich – und jüdisch: Abra­ham Freund­lich, Albert Schön­dorff und Lud­wig Loewy. Die Fir­men der drei her­aus­ra­gen­den Unter­neh­mer aus dem Maschi­nen- und Anla­gen­bau wur­den von den Nazis boy­kot­tiert oder zer­stört. Sie wur­den “ari­siert”, bes­ser gesagt: geraubt. Und ihr Andenken hat die Nach­kriegs­ge­sell­schaft dann getilgt. Ihre Namen sind heute prak­tisch unbe­kannt. Nun sol­len sie mit­hilfe der Aus­stel­lung und des dazu­ge­hö­ri­gen Kata­logs wie­der zurück ins kol­lek­tive Gedächt­nis gerückt werden.

Der Erfin­der und Fir­men­grün­der Abra­ham Freund­lich, der ab 1883 in Düs­sel­dorf lebt und arbei­tet, wird zu einem Pio­nier der inter­na­tio­na­len Käl­te­tech­nik. Sein “Polar­blitz” wird in die ganze Welt expor­tiert. Seine 1917 gebau­ten “Kalt­la­ger­häu­ser” garan­tie­ren die Fleisch­ver­sor­gung wäh­rend des Ers­ten Welt­kriegs. Auch sein klei­ner “Autofrost”-Kühlschrank wird wegen sei­ner Robust­heit ein Ver­kaufs­schla­ger. Abra­ham Freund­lich stirbt nach dem Ver­lust sei­ner Fir­men mit 77 Jah­ren noch in Düs­sel­dorf. Sei­nen Nach­kom­men gelingt die Flucht aus Deutschland.

Zusam­men mit sei­nem Bru­der Her­mann kommt Albert Schön­dorff über eine Bet­ten­fa­brik zum Laden­bau. Ihre Firma “Gebr. Schön­dorff” steigt zum Markt­füh­rer auf beim Aus­bau hoch­wer­ti­ger Waren­häu­ser – den neuen und ele­gan­ten “Kon­sum­tem­peln” ihrer Zeit. 1920 glie­dert Schön­dorff zusätz­lich eine Wag­gon­fa­brik in die Firma ein und wird ihr Gene­ral­di­rek­tor. 1933 wird seine Firma “ari­siert”. 1938 flieht Albert Schön­dorff mit sei­ner Frau in die Nie­der­lande. 1942 wer­den die bei­den von dort aus in das Ver­nich­tungs­la­ger Ausch­witz depor­tiert und ermordet.

Ab 1914 arbei­tet der aus Böh­men stam­mende Lud­wig Loewy in Düs­sel­dorf. Schnell führt der geniale Inge­nieur die Firma Schloe­mann zum Markt­füh­rer im Bereich hydrau­li­scher Pres­sen. 1936 flieht er aus Nazi­deutsch­land und baut die “Loewy Engi­nee­ring Com­pany” in Groß­bri­tan­nien auf. Ein gro­ßer, auch nicht­jü­di­scher Teil der Beleg­schaft folgt dem cha­ris­ma­ti­schen Unter­neh­mer, der Auf­träge für die Ent­wick­lung von Pres­sen erhält, die spe­zi­ell für die Flug­zeug­her­stel­lung ein­ge­setzt wer­den kön­nen. Sein Bru­der Erwin und er tra­gen so zum Sieg der Alli­ier­ten im Zwei­ten Welt­krieg bei, ver­än­dern die Luft- und Raum­fahrt­in­dus­trie und prä­gen einen Groß­teil der moder­nen Fertigung.

Der Kata­log zur Aus­stel­lung: Hil­de­gard Jakobs (Hrsg.): Inno­va­tiv, erfolg­reich, jüdisch. Düs­sel­dor­fer Visio­näre: Freund­lich, Schön­dorff, Loewy, 132 Sei­ten, Klap­pen­bro­schur, zahl­rei­che far­bige Abbil­dun­gen, Deutsch/Englisch, (D) 18,00 Euro, C.W. Leske Ver­lag Düs­sel­dorf, 2025, ISBN 978–3‑946595–45‑8.

 

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