
Taufe wie es sich gehört mit Altbier. OB Stephan Keller, Ministerpräsident Hendrik Wüst und Lothar Hörning © Lokalbüro
Von Manfred Fammler
Großer Bahnhof am Hauptbahnhof. Mit viel politischer und jecker Präsenz erhielt einer der modernsten ICEs der Bahn seinen Namen: Düsseldorf heißt das neue DB-Flaggschiff, das nun zwischen Brüssel, Amsterdam und Düsseldorf pendeln wird. Die Jungfernfahrt führt allerdings von Köln nach Frankfurt.
Warum es so lange dauerte, bis der Name der Landeshauptstadt nun einen ICE ziert, konnte so richtig niemand beantworten. Doch diese namenlose Zeit im deutschen und internationalen Bahnverkehr ist nun Geschichte. Und nicht nur das: Bis Ende kommenden Monats wird der „innovative High-Tech-Renner“, so Bahn-Vorstand und gebürtiger Düsseldorfer Michael Peterson, mit Jacques Tillys Narrenlogo der Jubiläumssession das In- und Ausland bereisen. „Es ist eine fröhlich bunte Folierung und strahlt eigentlich genau das aus, was wir in Zeiten der Veränderung und der Verunsicherung brauchen – nämlich Frohsinn, tolerantes Miteinander und Zuversicht.“
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst verwies in seiner Begrüßung auf das rheinische Erbgut des 440 Tonnen schweren, noch strahlend weißen Kolosses. Schließlich sei der Zug in Krefeld gebaut worden. Dass er demnächst auch in NRW gewartet wird, erfreute den CDU-Politiker. An Bahnchef Peterson gerichtet, meinte er: „Nordrhein-Westfalen ist gerne Bahnland und stolzes Bahnland, bringt alles her, was gemacht werden muss. Wir machen das immer und immer gerne.“
Oberbürgermeister Stephan Keller durfte nun den allegorischen Teil der Taufe übernehmen, schwärmte von dem Botschafter auf Schienen mit internationaler Anbindung und dem grenzüberschreitenden Export des jecken Images. „Der Ausruf D’r Zoch kütt hat für die Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer eben dann nochmal eine ganz eigene Bedeutung.“
Selbst den Lokführer Ansgar Linn ließ die Taufe nicht kalt, da der ICE NEO 8019 durch den Namen eine tiefere Bedeutung erhält. „Man hat schon einen anderen Bezug zu dem Zug, wenn aus einer Nummer ein Name wird.“
Standesgemäß mit Altbier wurde die weiße Zugperle schließlich von Politik und dem Prinzenpaar getauft, um danach – kein Karnevalsscherz – als erste Station in der Domstadt Halt zu machen. Von dort geht es planmäßig um 20:15 Uhr nach Frankfurt am Main.
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