Das Kunst­werk  ©Frank Laumen

Die Stadt muss den künst­le­risch gestal­te­ten Baum­stumpf der Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie ent­fer­nen. Nach neun Jah­ren ist die als Baum­geist gestal­tete Skulp­tur ver­morscht und damit nicht mehr stand- und bruch­si­cher. Das haben städ­ti­sche Baum­kon­trol­len erge­ben. Die Stadt lädt die Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer am Frei­tag, 11. Okto­ber, 15.30 Uhr zu einer Abschieds­ver­an­stal­tung in den Him­mel­geis­ter Rhein­bo­gen, Köl­ner Weg, ein. Wer möchte, kann sich ein klei­nes Erin­ne­rungs­stück aus dem Holz des Bau­mes mitnehmen.

Jochen Kral, Bei­geord­ne­ter für Mobi­li­tät- und Umwelt und Marius Erley, Abtei­lungs­lei­ter Forst im Garten‑, Fried­hofs- und Forst­amt, beglei­ten die Ver­an­stal­tung. Eben­falls zu Gast ist Andreas Vogt vom Freun­des­kreis der Him­mel­geis­ter Kastanie

Über die Him­mel­geis­ter Kastanie
Die Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie war eine präch­tige, in freier Flur des Him­mel­geis­ter Rhein­bo­gens ste­hende Ross­kas­ta­nie, deren Alter auf 150 bis 200 Jahre geschätzt wurde. Ihre cha­rak­te­ris­ti­sche aus­la­dende Baum­krone prä­sen­tierte sich schon von wei­tem. Der Stamm teilte sich bereits in weni­gen Metern Höhe in meh­rere starke Sei­ten­arme, die von Früh­jahr bis Herbst mit einem dich­ten Blatt­werk bedeckt waren. Die Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie war für viele Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer ein Ort der Begeg­nung und des bür­ger­schaft­li­chen Enga­ge­ments sowie ein Sym­bol der Ver­bun­den­heit mit der Natur. Sie hatte eine eigene offi­zi­elle Post­adresse, an die Briefe für den im Baum woh­nen­den fik­ti­ven Baum­geist „Jücht­wind“ geschickt wer­den konn­ten. Wegen sei­ner Ein­zig­ar­tig­keit und Schön­heit hatte die Stadt Düs­sel­dorf den Baum als Natur­denk­mal ausgewiesen.

Im Jahr 2006 wurde die Pilz­krank­heit “Phy­to­pht­ora” an der Kas­ta­nie dia­gnos­ti­ziert, wor­auf­hin sich ihr Vita­li­täts­zu­stand in den Fol­ge­jah­ren kon­ti­nu­ier­lich ver­schlech­terte. 2015 musste die Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie abge­tra­gen wer­den, weil sie bruch­ge­fähr­det war. Um an den alten Baum zu erin­nern, schnitzte ein Ket­ten­sä­gen­künst­ler aus dem ver­blie­be­nen Baum­stumpf eine Baum­geist-Skulp­tur. Nun muss auch diese Skulp­tur wei­chen, bleibt aber durch die Erin­ne­rungs­stü­cke bei den Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fern lebendig.

 

Foto Gün­ter von Ameln