Abschied von der Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie: Zahl­rei­che Men­schen kamen zur Ver­an­stal­tung an den Köl­ner Weg ‚©Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Die Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer haben sich von der Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie ver­ab­schie­det. Nach­dem die Stadt den künst­le­risch gestal­te­ten, inzwi­schen jedoch ver­morsch­ten Baum­stumpf des ehe­ma­li­gen Natur­denk­mals ent­fer­nen musste, kamen zahl­rei­che Men­schen zum Köl­ner Weg, um sich ein klei­nes Stück aus dem Holz des Bau­mes mit­zu­neh­men. Sym­bo­lisch soll so die Erin­ne­rung an den Baum auf­recht­erhal­ten werden.

Auch die in den Stamm geschnitzte Skulp­tur des fik­ti­ven Baum­geis­tes “Jücht­wind” wird ver­sucht, zu erhalten.

Jochen Kral, Bei­geord­ne­ter für Mobi­li­tät- und Umwelt sowie Marius Erley, Abtei­lungs­lei­ter Forst im Garten‑, Fried­hofs- und Forst­amt, haben die Ver­an­stal­tung beglei­tet. Eben­falls zu Gast war Andreas Vogt vom Freun­des­kreis der Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie. “Die Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie prägte die Land­schaft im Him­mel­geis­ter Rhein­bo­gen mehr als 150 Jahre lang. Sie war für die Men­schen aber weit mehr als nur ein Natur­denk­mal. Sie war ein Treff­punkt, unter ihr wurde gelacht, geweint und sich erin­nert. Zudem hatte die Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie seit 2009 auch eine offi­zi­elle Post­an­schrift. Doch auch die stärks­ten Bäume haben ein Lebens­ende. Die Erin­ne­rungs­stü­cke der Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie sind ein Sym­bol für die enge Ver­bun­den­heit der Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer mit dem Baum und tra­gen seine lange Geschichte wei­ter”, sagt der Bei­geord­nete für Mobi­li­tät und Umwelt, Jochen Kral.

Andreas Vogt (Baum­geist­se­kre­tär Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie): “Das Ent­fer­nen des Baum­stump­fes mit dem geschnitz­ten Kunst­werk bedeu­tet für mich nicht das Ende. Mit der von uns und dem Gar­ten­amt in 2007 gepflanz­ten Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie 2 haben wir schon damals den Grund­stein für eine wür­dige Nach­folge geschaf­fen. Die offi­zi­elle Post­an­schrift hat natür­lich wei­ter­hin für die Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie 2 Bestand. Die Kas­ta­nie und ich freuen sich über Briefe von Groß und Klein aus Düs­sel­dorf, Deutsch­land und der gan­zen Welt.”

Über die Him­mel­geis­ter Kastanie
Die Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie war eine präch­tige, in freier Flur des Him­mel­geis­ter Rhein­bo­gens ste­hende Ross­kas­ta­nie, deren Alter auf 150 bis 200 Jahre geschätzt wurde. Ihre cha­rak­te­ris­ti­sche aus­la­dende Baum­krone prä­sen­tierte sich schon von wei­tem. Der Stamm teilte sich bereits in weni­gen Metern Höhe in meh­rere starke Sei­ten­arme, die von Früh­jahr bis Herbst mit einem dich­ten Blatt­werk bedeckt waren. Die Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie war für viele Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer ein Ort der Begeg­nung und des bür­ger­schaft­li­chen Enga­ge­ments sowie ein Sym­bol der Ver­bun­den­heit mit der Natur. Sie hatte eine eigene offi­zi­elle Post­adresse, an die Briefe für den im Baum woh­nen­den fik­ti­ven Baum­geist “Jücht­wind” geschickt wer­den konn­ten. Wegen sei­ner Ein­zig­ar­tig­keit und Schön­heit hatte die Stadt Düs­sel­dorf den Baum als Natur­denk­mal aus­ge­wie­sen. Im Jahr 2006 wurde die Pilz­krank­heit “Phy­to­pht­ora” an der Kas­ta­nie dia­gnos­ti­ziert, wor­auf­hin sich ihr Vita­li­täts­zu­stand in den Fol­ge­jah­ren kon­ti­nu­ier­lich ver­schlech­terte. 2015 musste die Him­mel­geis­ter Kas­ta­nie abge­tra­gen wer­den, weil sie bruch­ge­fähr­det war. Um an den alten Baum zu erin­nern, schnitzte ein Ket­ten­sä­gen­künst­ler aus dem ver­blie­be­nen Baum­stumpf eine Baum­geist-Skulp­tur. Nun muss auch diese Skulp­tur wei­chen: Nach neun Jah­ren war sie ver­morscht und damit nicht mehr stand- und bruch­si­cher. Das hat­ten städ­ti­sche Baum­kon­trol­len erge­ben. Eine Nach­pflan­zung war bereits 2007 erfolgt – die junge Ross­kas­ta­nie steht direkt gegenüber.

 

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