“Die Öffnung ist Programm”
Die dritte Auflage der Veranstaltungsreihe “Forum Opernhaus der Zukunft”, die die Landeshauptstadt Düsseldorf zusammen mit der Deutschen Oper am Rhein ausrichtet, hat am Montag, 29. April, im FFT (Forum Freies Theater), Konrad-Adenauer-Platz 1, stattgefunden. Unter dem Titel “Die Öffnung ist Programm” diskutierten Expertinnen und Experten sowie das Publikum über Strategien und Formate für ein Musiktheater der Zukunft. Eine Aufzeichnung der Veranstaltung steht ab sofort auf der Webseite https://www.operamrhein.de/ als Stream-on-demand zur Verfügung.
Keynote-Speaker Rainer Simon, Komische Oper Berlin, stellte exemplarisch Meilensteine der erfolgreichen Neupositionierung während der Intendanz von Barrie Kosky (2012 bis 2022) vor und berichtete über seine Erfahrungen mit Interimsspielstätten. Zudem gab er Einblick in die aktuelle programmatische Strategie der Komischen Oper Berlin, die sich aufgrund einer Generalsanierung des Stammhauses in Berlin-Mitte seit Anfang der Spielzeit als Interim im Schillertheater befindet und zudem mehrere Außenspielstätten bespielt. Er ermutigte die Deutsche Oper am Rhein und ihr Publikum, die Zeit im Interim während der Errichtung des Neubaus als Chance aufzufassen, um über grundlegende programmatische Fragen zu reflektieren sowie neue Räume und neues Publikum zu erobern.
Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, informierte über den aktuellen Stand des Projektes und die Beschlussvorlagen, über die der Rat der Landeshauptstadt in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 8. Mai, entscheiden will. Im Gespräch mit den anderen Podiumsteilnehmerinnen und ‑teilnehmern betonte sie, dass der Schlüssel zur Öffnung des Opernhauses der Zukunft nicht allein im Programm liege. Die institutionelle und räumliche Öffnung sei ebenso wichtig. “Hierfür haben wir ein gutes und schlüssiges Konzept entwickelt, das wir dem Rat als Grundlage für die Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs vorschlagen. Neben dem Bau einer zukunftsweisenden, hochkarätigen Produktions- und Spielstätte für Oper und Ballett geht es darum, das Opernhaus der Zukunft als ‘Dritten Ort’ für die gesamte Stadtgesellschaft zu öffnen.” Dieses werde unter anderem durch die Integration der Musikbibliothek der Zentralbücherei sowie zahlreiche gastronomische Angebote gewährleistet.
In der anschließenden Diskussion tauschten sich Miriam Koch und Rainer Simon mit Kathrin Tiedemann, künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des FFT, Anna Melcher, Chefdramaturgin der Deutschen Oper am Rhein, sowie Niels Nuijten, künstlerischer Co-Direktor des “Opera Forward Festivals” am Het Nationale Opera & Ballet Amsterdam, zu verschiedenen Aspekten des Themas aus.
Hintergrund
In Düsseldorf soll ein neues Opernhaus gebaut werden. Die Veranstaltungsreihe “Forum Opernhaus der Zukunft”, die die Deutsche Oper am Rhein in Zusammenarbeit mit dem Dezernat für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf ausrichtet, beschäftigt sich mit inhaltlichen und programmatischen Konzepten, Strategien der Öffnung und Teilhabe, der Bedeutung des Neubaus für Wirtschaft und Tourismus sowie mit den Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung.